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TIERVERSUCH/370: Versuchstier 2007 - Die Ratte in der Alkoholforschung (MfT)


Pressemitteilung Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 4. April 2007

Versuchstier des Jahres 2007 gekürt: Die Ratte in der Alkoholforschung


Der Bundesverband Menschen für Tierrechte hat heute die Ratte in der Alkoholforschung zum 'Versuchstier des Jahres 2007' gekürt. Damit will der Verband Grausamkeit und Fragwürdigkeit der tierexperimentellen Alkoholforschung aufzeigen.

15 Jahre tierexperimentelle Alkoholforschung in Deutschland hat keine relevanten Ergebnisse für alkoholkranke Menschen erzielt! So lautet das Fazit zweier wissenschaftlicher Studien, die von den Tierversuchsgegnern Berlin und Brandenburg, einem Mitgliedsverein des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte, veröffentlicht wurden.

In diesem Bereich der Suchtforschung werden Ratten alkoholabhängig gemacht und dann auf Entzug gesetzt, um Gehirn- oder Stoffwechselvorgänge oder Organschäden zu untersuchen. "Für die Tiere ist dies mit ungeheuren Qualen verbunden", so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverband Menschen für Tierrechte, "Diese Versuche sind grausam und ethisch unverantwortlich! Zudem ist dadurch für alkoholkranke Menschen keine Therapie-Verbesserung belegt."

Die Wahl der Ratte in der Alkoholforschung zum 'Versuchstier des Jahres' will auch die tierexperimentelle Grundlagenforschung öffentlich infrage stellen. Hier müsse sich kein Tierversuch am Nutzen für den Menschen messen lassen. Die tierexperimentelle Alkoholforschung mache deutlich, wie Forschung um ihrer selbst Willen betrieben werde, ohne maßgebliche Ergebnisse für kranke Menschen. "Die öffentlichen Gelder, die in diese Forschung mit Ratten fließen, wären an anderer Stelle wesentlich besser angelegt", kritisiert Simons. Vielfältige Möglichkeiten für Untersuchungen an gesunden und kranken Menschen sowie an pathologischem Material oder an Zellkulturen würden tatsächlich aussagekräftige Ergebnisse liefern und seien zudem ethisch unbedenklich.

Das 'Versuchstier des Jahres', das auf das Leid einer bestimmten Tierart im Labor aufmerksam machen soll, wird seit 2003 jährlich vom Bundesverband Menschen für Tierrechte ernannt. Es basiert auf Vorschlägen der Mitgliedsvereine des Verbandes. Die diesjährige Wahl der Jury fiel auf den Vorschlag der Tierversuchsgegner Berlin und Brandenburg, die auch am 21. April in Berlin eine Veranstaltung zum Thema initiieren.

Informationen: www.versuchstier-des-jahres.de


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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich auf rechtlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung und Umsetzung elementarer Tierrechte ein. Als Dachverband sind ihm etwa 100 Vereine sowie persönliche Fördermitglieder angeschlossen. Seit seiner Gründung ist er als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.


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Quelle:
Infodienst: Menschen für Tierrechte -
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
vom 4. April 2007
eMail: infodienst@tierrechte.de
Internet: http://tierrechte.de/
52072 Aachen
Roermonder Straße 4a,
Tel: 0241/15 72 14
Fax: 0241/15 56 42


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. April 2007