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QUAL/059: Tierqual in Pamplona - Kritik am Stierrennen (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 6. Juli 2009

Tierqual in Pamplona: Deutscher Tierschutzbund kritisiert Stierrennen


Heute beginnt wieder das Stiertreiben von Pamplona (Spanien) zu Ehren des Stadtpatrons San Fermin. Bei dieser als Kulturtradition getarnten Qual werden die Tiere durch die engen Altstadtgassen gejagt. Gehetzt und völlig erschöpft, erwartet die Stiere in einer Arena dann der sichere Tod. Der Deutsche Tierschutzbund appelliert an alle Touristen, diese oder ähnliche Veranstaltungen in Spanien nicht durch ihren Besuch zu unterstützen.

"Spanien gilt als Land unter der Sonne. Die Tierqual aber wirft einen langen Schatten und lässt das auch bei vielen Deutschen beliebte Urlaubsland damit zu einem Schlusslicht des Tierschutzes in Europa werden", stellt Thomas Schröder, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Tierschutzbundes, fest.

Vom 6. bis zum 14. Juli werden beim jährlich stattfindenden Stierrennen in Pamplona jeden Morgen jeweils sechs Stiere durch schreiende und tobende Menschenmassen direkt zur Stierkampfarena getrieben und dort abends getötet. Die Anwesenden - unter ihnen viele Touristen - versuchen neben den Stieren durch die engen Altstadtgassen her zu rennen. Dabei kommt es jedes Jahr zu schweren Verletzungen und Todesfällen. Für die Stiere bedeuten diese Minuten des Rennens Angst, Panik und Stress. Der am Abend folgende Stierkampf bzw. die "klassischen" Stierkämpfe zeichnen sich durch besondere Tierqual aus.

Zudem kritisiert der Deutsche Tierschutzbund, dass neben der Pamplona-Qual Jahr für Jahr über 30.000 Tiere bei Stierkämpfen in Spanien sterben. Schon im Vorfeld der jährlich rund 2.000 Stierkampfveranstaltungen werden den Tieren Verletzungen und Verstümmelungen zugefügt. So werden mit Widerhaken versehene Nadeln in die Haut der Tiere gestoßen, um sie zu reizen. Oft werden die Hörner bis auf die empfindlichen Nerven abgeschliffen, damit das Tier diese nicht mehr zur Gegenwehr einsetzen kann. Der tagelange Futter- und Wasserentzug schwächt die Tiere zusätzlich vor den Kämpfen.

Europas größte Tier- und Naturschutzorganisation lehnt generell alle Brauchtümer ab, die mit Tierleid verbunden sind. So tritt der Verband schon seit Jahren dafür ein, Stierkämpfe endlich abzuschaffen.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 6. Juli 2009
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juli 2009