Pressemitteilung Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 05.05.2017
Landtagswahl in Schleswig-Holstein:
Nötig ist ein Masterplan für den Ausstieg aus dem Tierversuch
Der Ausstieg aus dem Tierversuch gehört nach Aussagen von Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner zu den zentralen Tierschutz-herausforderungen für die kommende Legislaturperiode. Doch die Wahlprogramme der Parteien im nördlichsten Bundesland enthalten keine Maßnahmen, wie der Systemwechsel zu einer tierversuchsfreien Wissenschaft bis 2022 wirksam verfolgt werden kann. Erst auf Nachfrage der Tierrechtsorganisation sprachen sich Grüne, SPD und SSW dafür aus, einen Masterplan für den Abbau der Tierversuche zu unterstützen.
"Der Ausstieg aus dem Tierversuche passiert nicht zufällig. Dafür brauchen wir eine Gesamtstrategie, ein Umsetzungsmanagement und ein Monitoringprogramm, kurzum einen Masterplan. Bisher haben nur die Niederlande einen solchen Plan. Wählerinnen und Wähler sollten vor Wahl wissen, welche Parteien den Ausstieg aus dem Tierversuch wirklich anpacken wollen und nicht nur davon reden. Deshalb haben wir bei den Parteien nachgefragt", so Dr. Christiane Baumgartl-Simons, stellvertretende Vorsitzende von Menschen für Tierrechte.
Die Nachfrage hat ergeben, dass Grüne, SPD und SSW sich in der kommenden Legislaturperiode für einen Masterplan zum Abbau der Tierversuche einsetzen wollen. Er soll unter Federführung der Bundes- und Länderregierungen mit der Beteiligung von Vertretern aller Stakeholder (Wissenschaft, Industrie, Behörden, Tierschutz/Tierrechte) erstellt werden. Die FDP hält nichts von einem Masterplan und setzt ausschließlich auf die Entwicklung von Alternativen. Eine Aussage, wie sie die Entwicklung von tierversuchsfreien Methoden fördern werde, machte sie nicht. Die CDU äußerte sich überhaupt nicht zu den Fragen des Bundesverbandes.
Die Niederlande haben einen Abbauplan für Tierversuche entwickelt*. Die Planung unterteilt die Tierversuche in unterschiedliche Bereiche und beurteilt ihre Reduktionsmöglichkeit bis zum Jahr 2025. Danach könnten Tierversuche für regulatorische Sicherheitstest für Chemikalien, Lebensmittelzusätze, Pestizide und Tier- und Humanmedizinprodukte unter Einhaltung des gleichen Sicherheitsniveaus bis 2025 beendet werden.
Abbauplan der Niederlande unter:
www.ncadierproevenbeleid.nl
Die Wahlprogramme und die Antworten der Parteien auf die Fragen des Bundesverbandes können herunterladen werden über [1].
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung
1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und
gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein.
Dem Dachverband mit Hauptsitz in Aachen sind über 60 Vereine sowie
Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von
Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene.
Der Verband Menschen für Tierrechte e.V. kämpft gegen jeglichen Missbrauch
von Tieren. Er verfolgt den Ausstieg aus dem Tierversuch und das Ende der
"Nutztier"-Haltung. Um diese Ziele zu erreichen, ernennt der Verband
beispielsweise das "Versuchstier des Jahres", betreibt die
Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs und setzt sich für eine konsequente
Förderung der tierversuchsfreien Forschung und Lehre ein. Weitere
Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine
tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in
die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin
tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift
Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder
über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem
erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband
Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und
besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich
absetzbar.
www.tierrechte.de
www.invitrojobs.com
www.satis-tierrechte.de
www.stadttauben.de
Anmerkung:
[1] https://www.tierrechte.de/presse-a-magazin/pressemitteilungen/2017-05-05-10-52-58
*
Quelle:
Pressemitteilung vom 5. Mai 2017
Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
52072 Aachen, Roermonder Straße 4a
Telefon: 02 41 - 15 72 14, Fax: 02 41 - 15 56 42
E-Mail: info[at]tierrechte.de
Internet: www.tierrechte.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Mai 2017
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