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POLITIK/582: Lösungen für Tierheime Thema im Bundestag (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 30. November 2010

Lösungen für Tierheime Thema im Bundestag


Morgen wird sich der Deutsche Bundestag der Lage der Tierheime annehmen und im Ausschussverfahren über die Anträge "Tierschutz bei Katzen verbessern" der SPD und "Tierschutz stärken - Tierheime entlasten" von Bündnis 90/Die Grünen beraten. Im Vorfeld hatte sich der Verband an die Ausschussmitglieder gewandt und um Zustimmung gebeten. Die Lage der Tierheime bleibt weiter existenzbedrohend, erklärt der Deutsche Tierschutzbund. Mitverantwortlich hierfür ist auch die hohe Zahl an Katzen, die die Tierheime u.a. vor finanzielle Belastungsproben stellt.

Über viele Jahrzehnte haben die Tierheime immer mehr Aufgaben übernehmen müssen - oft auch als Folge der Gesetzgebung - für die die Kommunen, Bund und Länder keine kostendeckende Erstattungen zahlen. Dazu gehört auch die Frage nach dem Umgang mit frei lebenden Katzen, die aus tierschützerischer, aber auch aus finanzieller Sicht dringend ist. "Der karitative, praktische Tierschutz wird allein gelassen. Das ist nicht mehr zumutbar, weder ideell, noch finanziell. Die Lage der Tierheime ist existenzbedrohend", erklärt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, und: "Es muss auch im Interesse des Bundes sein, den praktischen Tierschutz nachhaltig zu sichern und u. a. das enorme Leid der über zwei Millionen frei lebenden Katzen in Deutschland zu beenden. Wir erwarten eine parteiübergreifende Zustimmung zu den Anträgen."

Der vorliegende Antrag der SPD-Bundestagsfraktion sieht eine verpflichtende Kennzeichnung, Registrierung und Kastration von Katzen mit Freilauf und frei lebenden Katzen vor. Der Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen enthält u. a. Pläne für einen Hilfsfonds für Tierheime sowie für eine bundesweit einheitliche Rahmenregelung zur Unterbringung, Verpflegung und Versorgung von Fundtieren sowie frei lebenden Tieren. Ebenfalls im Antrag enthalten: die Forderung nach einer bundesweiten Rechtsverordnung zur Kennzeichnung, Registrierung und Kastration von Haustieren, sowie nach der Durchsetzung der bestehenden EU-Rechtsvorschriften für Haustiere, z. B. zur Bekämpfung des illegalen Welpenhandels.

Der Deutsche Tierschutzbund steht in Kontakt mit Landesregierungen und auf Arbeitsebene mit Vertretern der kommunalen Spitzenverbände. Erst im September haben Vertreter der Mitgliedsvereine des Deutschen Tierschutzbund mit einer Demonstration vor dem Bundesrat auf die bedrohliche Lage aufmerksam gemacht. Zudem hat der Verband Bundesministerin Ilse Aigner bereits einen Entwurf für eine Tierschutz-Katzenschutzverordnung vorgelegt.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 30. November 2010
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Dezember 2010