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POLITIK/580: Verbot des betäubungslosen Schlachtens - Türkei zeigt wie es geht (MfT)


Pressemitteilung Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 18. November 2010

Verbot des betäubungslosen Schlachtens - Türkei zeigt der Bundesregierung wie es geht


Laut türkischer Zeitung Hürriyet vom 15. November 2010 hat die türkische Regierung im Rahmen der EU-Beitrittsverhandlungen erklärt, dass das betäubungslose Schlachten von Tieren ab Dezember 2011 in der Türkei aus Tierschutzgründen verboten werde. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte nimmt die Berichterstattung zum Anlass, die Bundesregierung erneut aufzufordern, den Bundesratsbeschluss vom 12. Februar 2010 auf Änderung des Tierschutzgesetzes unverzüglich umzusetzen.

In seinem Schreiben an Bundesministerin Ilse Aigner und an die Fraktionsvorsitzenden im Bundestag verurteilt der Bundesverband die Untätigkeit der Bundesregierung. Schon 2007 habe sie der Bundesrat aufgefordert, das betäubungslose Schlachten zu verbieten, im Februar 2010 erneuerte die Länderkammer ihren Beschluss, die Bundesregierung habe jedoch nicht gehandelt, urteilt der Bundesverband Menschen für Tierrechte.

Nachdem nun sogar ein Ursprungsland des betäubungslosen Schlachtens Deutschland demonstriere, dass die Elektrobetäubung vor dem Schächtschnitt in Einklang mit der Religion stehe, verlangen die Tierrechtler mit allem Nachdruck die unverzügliche Umsetzung des Bundesratsbeschlusses. In diesem fordert der Bundesrat, Ausnahmegenehmigungen für betäubungsloses Schlachten nur dann zu erteilen, wenn der Antragsteller nachweist,

dass zwingende Religionsvorschriften für betäubungsloses Schlachten vorliegen und
der Schlachtprozess bei vollem Bewusstsein dem Tier nicht mehr Schmerzen und Leiden zufügt als unter Betäubung. Der Bundesverband betont, dass auch die Bundestagsfraktionen verpflichtet seien, jetzt alle Maßnahmen zu ergreifen, damit die vom Bundesrat vorgeschlagene Änderung des § 4a Absatz 2 Nummer 2 Tierschutzgesetz umgehend umgesetzt werde.

Gesetzentwurf des Bundesrates, Drucksache 17/1226:
www.tierschutzwatch.de


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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich auf rechtlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung und Umsetzung elementarer Tierrechte ein. Als Dachverband sind ihm etwa 100 Vereine sowie persönliche Fördermitglieder angeschlossen. Seit seiner Gründung ist er als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.


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Quelle:
Infodienst: Menschen für Tierrechte -
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 18. November 2010
52072 Aachen, Roermonder Straße 4a
Telefon der Pressestelle: 05237/231 97 90
E-Mail: elsner@tierrechte.de
Internet: www.tierrechte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. November 2010