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POLITIK/572: Agrarfabriken Thema im Bundestag (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 5. Oktober 2010

Agrarfabriken Thema im Bundestag


Morgen (6.10.) wird der Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung des Bundestages über einen "Antrag zur Beschränkung der Massentierhaltung im Außenbereich" der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen abstimmen und eine Beschlussempfehlung für das Plenum abgeben. Auch der beteiligte Landwirtschafts- sowie der Umweltausschuss werden über den Entwurf beraten und eine entsprechende Empfehlung abgeben. Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt den Vorstoß und fordert die Ausschussmitglieder auf, dem Gesetzentwurf - entsprechend des Staatsziels Tierschutz im Grundgesetz - zuzustimmen.

Nach wie vor entstehen immer mehr Agrarfabriken, in denen zehntausende von Schweinen, Puten, Hühnern auf engstem Raum unsäglich leiden. Darüber hinaus müssen immer mehr Betriebe - besonders Familienbetriebe - paradoxerweise trotz hoher Subventionszahlungen - die Landwirtschaft aufgeben. Die intensiven Landbewirtschaftungsformen führen zur Abnahme der Artenvielfalt und Belastung der Böden und Gewässer. Große CO2-Speicherflächen gehen durch die fortschreitende Umwandlung von Grünland zu Ackerflächen und die Haltung der Tiere im Stall verloren.

"Bauernhöfe statt Agrarfabriken. Das muss der Weg sein, das ist auch der Wunsch der Verbraucher. Das bedeutet eine konsequente Umkehr von der bisher verfolgten Politik hin zu einer tierschutzkonformen und umweltverträglichen Landwirtschaft, die auch landwirtschaftlichen Familienbetrieben eine Existenz sichert - so wie sie der Deutsche Tierschutzbund seit Jahren fordert", so Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Widerstand lohnt sich. So wird beispielsweise die Schweinemastanlage in Haßleben (Brandenburg) bereits seit über sechs Jahre verhindert - ein großer Erfolg für die Tierschützer. Aktuell existieren Pläne für die Haltung von rund 65.000 Schweinen, ursprünglich waren 85.000 Tierplätze geplant. Bis heute liegt von der zuständigen Behörde keine endgültige Entscheidung vor.

"Agrarfabriken sind ein Irrweg. Das Ziel muss eine tier-, umwelt- und klimafreundliche Landwirtschaft sein. Dafür benötigen wir strenge, verbindliche Vorschriften zu Haltung, Transport und Schlachtung für alle landwirtschaftlich genutzten Tiere", so Apel abschließend.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 5. Oktober 2010
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Oktober 2010