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POLITIK/468: EU-weites Import- und Handelsverbot für Robbenprodukte gefordert (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 1. Juli 2008

Kein Geschäft mit Tierleid!

Deutscher Tierschutzbund fordert EU-weites Import- und Handelsverbot für Robbenprodukte


Gemeinsam mit der europäischen Dachorganisation Eurogroup for Animals fordert der Deutsche Tierschutzbund heute in Brüssel das Ende für den Handel mit Robbenprodukten in Europa. Mit der Demonstration wollen die Tierschutzorganisationen Druck auf die Europäische Kommission ausüben. EU-Kommissar Dimas hat im April bereits zugesagt, ein Handelsverbot für Robbenprodukte auf den Weg zu bringen. Um volle Wirkung zu entfalten, muss es aber ein generelles Handelsverbot ohne Ausnahmen sein. Angekündigte Ausnahmen für "human" getötete Robben sind aus Tierschutzsicht inakzeptabel, da jede Form der Robbenjagd mit Tierqual verbunden ist.

Direkt vor den Büros der Europäischen Kommission demonstrieren heute Mittag Tierschützerinnen und Tierschützer aus ganz Europa für ein Verbot des Handels mit Robbenprodukten in Europa. Die Robbenjagd für kommerzielle Zwecke, die vor allem in Kanada, Grönland und Namibia stattfände, müsse endlich gestoppt werden.

Etwa 750.000 Robben werden jedes Jahr für kommerzielle Zwecke getötet und gehäutet, obwohl die Robbenbestände unter anderem durch den Klimawandel immer stärker bedroht werden. Zu den Opfern gehören vor allem Jungtiere im Alter zwischen zwei Wochen und drei Monaten. Das Erschlagen mit Knüppeln und der Abschuss der Robben sind mit erheblichem Tierleid verbunden. Ein Teil der Tiere, die mit dem so genannten Hakapik niedergeknüppelt werden, stirbt nicht sofort, so dass die Tiere bei vollem Bewusstsein enthäutet werden. In Norwegen dürfen seit 2005 auch Touristen auf Robben schießen. Häufig werden die angeschossenen Tiere nicht mehr gefunden, das bedeutet sie fliehen ins Wasser und verenden dort an ihren Verletzungen. Fell, Fleisch und Fett der Robben werden bislang auch nach Europa importiert. Große Modedesigner wie z.B. Prada zeigen in ihren Kollektionen Kleidung aus Robbenfellen.

Der Deutsche Tierschutzbund appelliert an alle Verbraucher, sich generell gegen Pelzprodukte zu entscheiden, da dadurch unendliche Tierqualen vermieden würden. Mit seiner Kampagne "Pelz tötet" sensibilisiert der Verband die Konsumenten und stellt fest "Pelzmode bleibt Qualmode".


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 1. Juli 2008
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Juli 2008