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MELDUNG/269: Stress an Karneval - Tiere sollten an den närrischen Tagen besser außen vor bleiben (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 1. Februar 2016

Stress an Karneval:
Tiere sollten an den närrischen Tagen besser außen vor bleiben


Wenn die Menschen in den kommenden Tagen bei Umzügen und Sitzungen Karneval, Fastnacht oder Fasching feiern, sollten Hunde besser zu Hause bleiben. Darauf weist der Deutsche Tierschutzbund hin. Erleben sie die närrische Zeit hautnah, regieren viele ängstlich, gestresst oder sogar panisch. Dasselbe gilt für Pferde, die in Umzügen eingesetzt werden. Von einer Kostümierung des Tieres sollten Halter absehen: Diese dient eher dem Gefallen des Menschen als dem Wohl des Tieres. Tierleid verbirgt sich zudem oft hinter bunter Karnevalsschminke: Hier sollten die Narren zu Produkten greifen, die nicht in Tierversuchen getestet wurden.

Bei Umzügen oder Sitzungen bleibt der Vierbeiner am besten zu Hause. Menschenansammlungen, und damit oft verbunden Lärm und Durcheinander, machen vielen Hunden Angst und bedeuten Stress. Darüber hinaus stellen Wurfgeschosse oder herumliegende Glassplitter erhebliche Gefahrenquellen dar. Auch Pferde im Karnevalszug sind aus Sicht des Tierschutzes sehr bedenklich. Noch immer werden zahlreiche Pferde unter extremen Gefahren und hohem Stress bei Umzügen eingesetzt. Die Tiere müssen in unnatürlichem Tempo oft stundenlang auf Asphalt gehen. Bei lauter Musik und Gegröle werden die Tiere nervlich stark strapaziert. Auch für den Menschen besteht eine nicht zu unterschätzende Gefahr: Das Risiko, dass Pferde nervös werden und auf den oft engen Wegen die Jecken am Straßenrand verletzen, ist hoch.

Zum Wohl des Vierbeiners auf ein Tierkostüm verzichten

Auf Kostüme oder Accessoires, die das Tier in seiner Bewegungsfreiheit oder Körpersprache einschränken, sie in ihrem Wärmehaushalt negativ beeinflussen oder gar zu Verletzungen führen können, sollte man verzichten. So können sich die Tiere bei falschem Sitz zum Beispiel an ihrer Kostümierung wund reiben. Außerdem besteht die Gefahr hängenzubleiben. Werden beispielsweise Nackenhaare oder Ohren verdeckt, können auch Probleme in der Kommunikation mit anderen Hunden oder dem Menschen auftreten. Generell ist funktionelle Bekleidung für Hunde nur in Ausnahmefällen, etwa bei sehr alten oder kranken Tieren, angebracht und sinnvoll. Eine Karnevalskostümierung dient dagegen eher dem Gefallen des Menschen und weniger dem Wohl des Tieres. Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt daher, auf derartige Trends zu verzichten und die Tiere nicht zu sehr zu vermenschlichen. Das Wohl des Tieres sollte immer über den modischen Vorstellungen des Halters stehen.

Tierversuchsfreie Karnevalsschminke

Da immer noch an Tieren getestete Inhaltsstoffe in Kosmetika verwendet werden können, sollte man darauf achten, nur Schminke von Herstellern aus der Kosmetik-Positivliste des Deutschen Tierschutzbundes zu verwenden. Die darin aufgeführten Hersteller führen keine Tierversuche durch und verwenden nur Inhaltsstoffe, die seit 1979 nicht mehr im Tierversuch getestet wurden.

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 1. Februar 2016
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Februar 2016

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