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MELDUNG/132: Osterfeuer - grausame Tierfalle (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 3. April 2012

Osterfeuer - grausame Tierfalle

Tipps des Deutschen Tierschutzbundes zum Schutz der Tiere



Vielerorts sieht man die täglich wachsenden Reisighaufen, die am Ostersonntag für ein Osterfeuer entzündet werden. Der Deutsche Tierschutzbund rät auf diesen Brauch zu verzichten, da er für viele Tiere den Feuertod bedeutet. Bereits Wochen vor Ostern werden die großen Reisighaufen aufgeschichtet, die von vielen Wildtieren als Unterschlupf und sogar als Brutstätte genutzt werden. Doch der vermeintlich sicherere Unterschlupf wird für Kleintiere wie Igel, Mäuse, Kröten oder Vögel schnell zu einer tödlichen Falle. Alle, die nicht auf die Ostertradition verzichten wollen, sollten besondere Vorsichtsmaßnahmen beachten: Das Material erst kurz vorher auf- und unbedingt kurz vor dem Anzünden umschichten, um den Tieren die Möglichkeit zur Flucht zu geben. Es reicht nicht, nur am Brennmaterial zu rütteln, da die meisten Tiere es so nicht wagen, aus ihrem Unterschlupf zu kommen.

Mit dem alljährlichen Osterfeuer soll der Winter endgültig vertrieben und die Sonne begrüßt werden. Allerdings wird der Brauch für viele Tiere zum Verhängnis. Reisighaufen sind für verschiedene heimische Tiere ein idealer Lebensraum. Vogelarten wie z.B. Zaunkönig und Rotkehlchen dienen diese künstlich angelegten Holzhaufen als scheinbar sichere Brutstätte. Kleintiere wie Kaninchen, Mäuse, Kröten, aber auch unzählige Insekten, verwenden den Astschnitt als Versteck und Wohnraum. Durch die milden Temperaturen sind auch Winterschläfer wie der Igel unterwegs und suchen neue Quartiere. Die Gefahr ist sehr groß, dass sie sich in die teilweise seit mehreren Wochen liegenden Brennguthaufen verkriechen. Wird das Osterfeuer entzündet, gibt es für die Tiere keine Möglichkeit den Flammen zu entkommen. Erfolglos werden sie versuchen, im Inneren des Reisighaufens Schutz zu finden.

Viele der getöteten Tiere sind vor allem im eigenen Garten wichtige Helfer bei der Vertilgung unerwünschter Insekten. Zusätzlich sind sie ein notwendiger Faktor zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts. Daher empfiehlt der Deutsche Tierschutzbund auf Wiesen oder auch im Garten Reisighaufen zu errichten. Für die Tiere sind sie insbesondere dort von Bedeutung, wo der natürliche Lebensraum durch die Ausweitung der bebauten Flächen zunehmend reduziert wurde.

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 3. April 2012
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. April 2012