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MELDUNG/067: Endlich Schluss mit der tierschutzwidrigen Ferkelkastration ohne Betäubung (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 21. Januar 2011

Endlich Schluss mit der tierschutzwidrigen Ferkelkastration ohne Betäubung


Im Rahmen der Grünen Woche bekräftigte der Deutsche Tierschutzbund seine Forderung nach dem sofortigen Ende der betäubungslosen Ferkelkastration, spätestens bis 2012. Immer noch werden in Deutschland über 20 Millionen männliche Ferkel pro Jahr betäubungslos kastriert. Der Deutsche Tierschutzbund wird ab heute seine Kampagne "Ferkelprotest" erneut verstärken: mit einem neuen Plakat- und Postkartenmotiv "Fühl dich wie ein Schwein" sowie mit einem Kino- und TV-Spot. Weitere "Überraschungen" sind für 2011 geplant.

"Die Politik muss jetzt den nächsten Schritt tun. Nach dem deutschen Tierschutzgesetz darf an einem Wirbeltier ein mit Schmerzen verbundener Eingriff nicht ohne Betäubung durchgeführt werden. Trotzdem ist die betäubungslose Kastration von unter acht Tage alten männlichen Ferkeln immer noch erlaubt. Ein Skandal, besonders auch, weil Alternativen längst vorhanden sind. Frau Aigner, beenden Sie die Ferkelqual!", forderte Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, bei der Präsentation der neuen Kampagnenmotive.

Der Deutsche Tierschutzbund kündigt zudem an, neben dem Druck auf die Politik auch den Druck auf den Handel zu erhöhen. "Wir setzen darauf, dass es Vorreiter im Markt gibt, die das Ende der Tierqual auch als Verbraucherwunsch erkennen und in der Sortimentsgestaltung vorangehen", so Apel. Neben der Jungebermast werden sowohl die Impfung gegen den Ebergeruch als auch die Vollnarkose mit Isofluran in der Praxis bereits eingesetzt. NEULAND, Verein für tiergerechte und umweltschonende Nutztierhaltung, betäubt die Ferkel vor der Kastration freiwillig und mit Erfolg bereits seit zwei Jahren. Bio-Betriebe dürfen ab 2012 nur noch mit Betäubung kastrieren, für konventionelle Aufzuchten gibt es nach wie vor keinerlei Regelungen.

Das Kastrationsmotiv und der Kampagnenspot gehören zum neuen kreativen Ansatz des Deutschen Tierschutzbundes, der gemeinsam mit der Agentur Frese & Wolff aus Oldenburg (Niedersachsen) umgesetzt wurde. Der Betrachter wird in die Perspektive des Tieres versetzt. Er soll angeregt werden, über den Schmerz nachzudenken bzw. sich in die Tiere und das, was ihnen angetan wird, hineinzufühlen.

Den Spot, das neue Motiv und weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.tierschutzbund.de/ferkelprotest.html


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 21. Januar 2011
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Januar 2011