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MELDUNG/046: Tipps für den Igelschutz (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 25. Oktober 2010

Tipps für den Igelschutz


Jetzt im Herbst sorgen sich Tierfreunde vermehrt um Igel, die in Gärten und der freien Natur noch auf Futtersuche sind. Die Tiere brauchen aber nur in Ausnahmefällen menschliche Hilfe. Eingreifen sollte man nur, wenn das Tier sichtbar krank, verletzt oder geschwächt ist oder es sich um ein offensichtlich verwaistes Jungtier handelt. Ansonsten kann eine gutgemeinte Hilfe mehr schaden als sie nützt, denn oftmals werden die Igel aus ihrer natürlichen Umgebung herausgerissen oder aufgenommene Tiere falsch versorgt. Tierfreunde sollten sich zunächst beim Tierarzt oder dem örtlichen Tierschutzverein informieren, bevor sie einen Igel möglicherweise vorschnell in Pflege nehmen.

Die Temperaturen fallen, die Tage werden kürzer. Mensch und Tier bereiten sich auf die anstehende Herbst- und Winterzeit vor. Tagsüber verstecken sich Igel im Herbst in Kompost- oder Reisighaufen, einer Böschung oder einer Hecke. Sie verlassen das Versteck nur zwischen Dämmerungsbeginn und Morgengrauen, um auf Nahrungssuche zu gehen. Wichtig ist daher, möglichst nicht in das natürliche Umfeld des Igels einzugreifen oder gar Unterschlupfmöglichkeiten zu zerstören. Denn grundsätzlich haben Igel dort die besten Chancen, den Winter unversehrt zu überstehen. Wirklich hilfsbedürftige Igel sind z. B. daran zu erkennen, dass sie tagsüber unterwegs sind, abgemagert erscheinen und sich apathisch verhalten. Auch Igel, die bei Dauerfrost oder geschlossener Schneedecke draußen herumlaufen, sind meistens geschwächt oder krank.

Gefahr durch Laubsauger

Gefährdet sind die Stachelritter auch durch den Einsatz von Gartengeräten. Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt, auf den Einsatz der mittlerweile sehr beliebten Laubbläser und Laubsauger zu verzichten, und stattdessen "herkömmliche" Hilfsmittel wie Rechen und Harken zu verwenden. Denn Laubsauger entfernen nicht nur das Laub, sondern auch die in der Laubschicht lebenden Bodentiere, die damit als Nahrung für Igel fehlen. Allerdings können selbst kleine Igel von den Geräten eingesaugt und so getötet werden. Beim Einsatz von größeren Maschinen sind auch erwachsene Igel gefährdet.

Weitere Informationen sowie auch die Broschüre "Igelschutz" zum Download finden Sie unter:
www.tierschutzbund.de/igelschutz.html


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 25. Oktober 2010
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Oktober 2010