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MELDUNG/027: Rodeo in Hockenheim - Trauriges Spektakel auf Kosten der Tiere (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 29. Juli 2010

Rodeo in Hockenheim: Trauriges Spektakel auf Kosten der Tiere


In Hockenheim sollen im Rahmen der "Western-Days" am 6. und 7. August Rodeos stattfinden. Der Deutsche Tierschutzbund unterstreicht im Vorfeld der Veranstaltungen, dass Rodeos für die Tiere Leid und Qualen bedeuten können. Die Tierschützer bitten die Bevölkerung, diese Veranstaltungen zu boykottieren.

"Rodeo ist kein Sport und viele der Tiere leiden. Der Veranstalter sollte sich an wissenschaftlichen Gutachten orientieren. Sie unterstreichen die Tierschutzrelevanz dieser unzeitgemäßen Volksbelustigung auf Kosten der Tiere", erklärt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Es ist eine Schande, dass einem solchen Spektakel in Hockenheim eine Bühne geboten wird!"

Was dem Zuschauer als Show und Belustigung vorgegaukelt wird, ist - das unterstreichen verschiedene Gutachten - für die Pferde und Rinder zumeist mit Schmerzen, Stress und Angst verbunden. Die Pferde, die auf diesen Schauveranstaltungen für den Flair des Wilden Westens sorgen sollen, sind keine Wildpferde. Es sind häufig für wenig Geld gekaufte Pferde, die als "nicht reitbar" gelten. Noch nach Jahren im Showgeschäft zeigen die eingesetzten Tiere keine Gewöhnung. Neben völliger Abstumpfung, Nervosität und Abwehrbewegungen entwickeln einige sogar schwere Verhaltensstörungen.

Trotzdem fehlt bislang ein bundesweites Verbot von Rodeoveranstaltungen. Die meisten Bundesländer haben bereits einen Erlass für ihr Bundesland herausgegeben, welcher zumindest die schlimmsten Disziplinen - wie "Wild-Horse-Race" und "Bullenreiten" - sowie den Einsatz von Hilfsmitteln wie Flankengurt und Sporen bei den Disziplinen "Bare Back Riding" und "Saddle Bronc Riding" verbietet. Eine einheitliche Regelung aller Bundesländer fehlt jedoch bisher. So ist das Bullenreiten in Baden-Württemberg in der Tat erlaubt, der Flankengurt- und Sporeneinsatz dabei aber nicht. Immer wieder werden Erlässe auch wegen mangelnder Rechtsverbindlichkeit missachtet.

Grundsätzlich hilft nur ein bundesweites Verbot aller Rodeo-Disziplinen unnötiges Tierleid zu vermeiden. Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt Veranstaltungen ab, bei denen Menschen auf Kosten von Leiden und Schmerzen von Tieren belustigt werden. Der Deutsche Tierschutzbund bittet daher die Bevölkerung, keine Rodeo-Veranstaltungen zu besuchen.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 29. Juli 2010
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Juli 2010