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KOMMERZ/212: Erneut zwei Welpentransporte in Bayern gestoppt (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 31. Mai 2019

Erneut zwei Welpentransporte in Bayern gestoppt

- Fünf Golden Retriever in Waidhaus
- Beaglewelpe in Bad Reichenhall


Am Grenzübergang Waidhaus hat die Bundespolizei am 29. Mai einen ungarischen Transporter mit Hundewelpen gestoppt: fünf Golden Retriever wurden beschlagnahmt. Ob die Tiere illegal transportiert wurden, ist noch nicht sicher. Fast zeitgleich gab es einen zweiten Fall bei Bad Reichenhall: Die Polizei beschlagnahmte einen aus der Ukraine illegal über die Grenze transportierten Beaglewelpen. Alle sechs Tiere befinden sich jetzt in der Obhut von Tierschutzvereinen, die bei der Notunterbringung für die Behörden eingesprungen sind und die Welpen jetzt liebevoll versorgen.

"Der Handel mit Welpen boomt. Die Nachfrage nach süßen, billigen Hunden ist nach wie vor da und kurbelt das Geschäft an", weiß Lisa Hoth, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund. "Die Leidtragenden sind die Welpen, die viel zu früh von ihren Müttern getrennt werden und meist unter Krankheiten leiden." "Auch für die Tierheime bedeuten Welpenhandel-Fälle eine Herausforderung", ergänzt Andreas Brucker vom Deutschen Tierschutzbund Landesverband Bayern. "Die Tierschützer versuchen, die Welpen aufzupäppeln und gesund zu pflegen - ein hoher personeller und finanzieller Aufwand."

Tierheime springen ein

Der Deutsche Tierschutzbund Landesverband Bayern hatte in der Nacht noch die Verteilung der Hundewelpen auf verschiedene Tierheime koordiniert. Wo die Tiere genau untergebracht sind, kann aus Sicherheitsgründen derzeit noch nicht bekannt gegeben werden.

Der kleine Beagle hätte mit seinen maximal sechs Wochen noch gar nicht von seiner Mutter getrennt werden dürfen. Die Golden Retriever-Welpen sind erst etwa acht Wochen alt und litten bei der Beschlagnahmung unter starkem Durchfall. Bei allen Tieren fehlten die notwendigen Papiere. Die Tiere gehören nach wie vor ihrem ursprünglichen Eigentümer. "In solchen Fällen können die Tierheime die Welpen erst vermitteln, wenn dieser sein Eigentum abtritt", so Brucker. "Tut er dies nicht, muss der Eigentümer jedoch mit hohen Kosten für die Versorgung und Behandlung der Tiere rechnen."

Zuletzt erst am 13. Mai hatte die Polizei bei Waidhaus insgesamt etwa 320 Tiere aus einem Transporter beschlagnahmt, darunter 27 Hundewelpen und viele exotische Tiere.

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 31. Mai 2019
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
In der Raste 10, D-53129 Bonn
Telefon: +49-(0)228-6049624, Fax: +49-(0)228-6049641
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Juni 2019

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