Schattenblick →INFOPOOL →TIERE → TIERSCHUTZ

KOMMERZ/189: Aldi dreht Preisspirale bei Schweinefleisch weiter nach unten


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 8. Dezember 2014

Aldi dreht Preisspirale bei Schweinefleisch weiter nach unten



Aldi hält auch weiterhin an der Billigpreis-Strategie bei tierischen Lebensmitteln fest. So haben Aldi Nord und Aldi Süd auf die sinkenden Schweinepreise mit dauerhaften Preissenkungen bei verschiedenen Schweinefleischprodukten reagiert. Norma zog bereits am Wochenende nach. Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert die Preis-Dumping-Strategie scharf, da jede Preisreduzierung das Tierschutzniveau senkt.

Erst vor einem Monat wurden bereits Fleisch- und Milchpreise gesenkt. Discounter und Handel müssen endlich auch ihre ethische Verantwortung wahrnehmen und auf Billigfleischangebote verzichten, so die Forderung des Verbands. Wird der Handel die Preisspirale auch weiterhin nach unten drehen, haben Landwirte - bei aller Bereitschaft - bald keinerlei Möglichkeit mehr, in den dringend notwendigen Tierschutz zu investieren. Verbraucher sollten daher bewusst Filialen meiden, die auf Billigpreise bei tierischen Lebensmitteln setzen.

"Aldi und alle, die dem Discounter folgen, treiben den Teufelskreis auf dem Rücken der Tiere und letztlich auch der Landwirte an. Wir brauchen endlich eine breite Debatte darüber, dass Fleisch zu billig ist und nicht etwa zu teuer. Selbst die Branche, auch Aldi, schwört die Tage immer wieder mit der so genannten Branchenlösung, mehr Tierwohl zu wollen. Und dann drehen genau die den Landwirten die Luft ab. Ist das also nur ein Lippenbekenntnis, aber nicht ernst gemeint? Investitionen, die für mehr Tierschutz nötig sind, sind bei den Dumpingpreisen kaum machbar. Hier braucht es dann auch den Gesetzgeber, der eingreifen muss und auch das Bundeskartellamt, das diese Preisdumpings mit Blick auf lauteren Wettbewerb dringend prüfen sollte", so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Das Ziel der Initiative Tierwohl, in der Breite Tierschutzverbesserungen durchzusetzen und dem Landwirt mehr Geld zu erstatten, ist aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes richtig. Klar ist aber auch, dass diese Lösung mit einem ungenügenden Basispaket aus Pflicht- und Wahlkriterien, zudem im Bereich Schweine freiwillig umzusetzen - dem bisher noch nicht gerecht werde.


Alternative zur Intensivtiermast

Das zweistufige Tierschutzlabel des Deutschen Tierschutzbundes ist die erste Kennzeichnung für tierische Produkte in Deutschland, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen fundiert und sofortige Verbesserungen für die Tiere mit sich bringt. Die Kriterien der Einstiegsstufe liegen bereits deutlich über den gesetzlichen Standards und sind transparent und nachvollziehbar für den Verbraucher, der noch Fleisch isst. Schon in der Einstiegsstufe haben die Tiere u.a. mehr Platz, mehr Beschäftigung und mehr Zeit zum Heranwachsen. Die Premiumstufe bietet zudem noch mehr Platz sowie Auslaufmöglichkeiten.


Mehr unter www.tierschutzlabel.info und
www.tierschutzbund.de/billigfleisch

*

Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 8. Dezember 2014
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Dezember 2014