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KOMMERZ/181: Pelz ist Tierqualmode, zudem in Deutschland gesetzeswidrig produziert (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 15. November 2012

Pelz ist Tierqualmode, zudem in Deutschland gesetzeswidrig produziert



In der kalten Jahreszeit sieht man wieder die größte Modesünde: Pelz. Der Deutsche Tierschutzbund erneuert daher seine Forderung nach einem Verbot der Haltung und der Zucht von Pelztieren, wie es England und Österreich bereits umgesetzt haben. Den Verbraucher ruft der Verband auf, generell keinen Pelz zu kaufen. Das gilt auch für solche Produkte, in denen Pelz als Accessoires an Jacken, Mützen oder Schuhen verarbeitet ist. Dass den deutschen Pelztierfarmern der Tierschutz egal ist, zeigt folgender Umstand: Seit Ende 2011 gilt die nächste Stufe der Pelztierhaltungsverordnung, welche größere Käfigmaße vorschreibt. Keine Farm in Deutschland hält diese bislang ein.

"Pelz ist Tierqual und wer Pelz trägt oder verkauft, legitimiert Tierqual. Nur der Boykott dieser Produkte führt dazu, dass keine Tiere unter grausamen Bedingungen auf den Farmen gehalten oder Tiere in freier Wildbahn nur wegen ihres Felles gefangen und erlegt werden", kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Erschwerend kommt hinzu, dass die Pelztiere, die derzeit in Deutschland getötet werden, nicht gesetzeskonform gehalten wurden. Damit haben die Farmer ein weiteres Jahr ohne Rücksicht auf den Tierschutz Profit gemacht", ergänzt Schröder.

Recherchen des Deutschen Tierschutzbundes haben ergeben, dass es zurzeit noch 12 Nerzfarmen in Deutschland gibt, in denen ca. 200.000 Tiere gehalten werden. Seit 2007 haben zwar 17 Pelztierfarmen geschlossen, die verbliebenen klagen allerdings gegen die seit Ende 2011 geltenden höheren Tierschutzauflagen und weigern sich diese umzusetzen. Die Nerze müssen somit weiter in apfelsinenkistengroßen Käfigen dahinvegetieren, anstatt sich wenigstens in den ihnen rechtlich zustehenden drei qm Mindestfläche bewegen zu können. Fünf Jahre hatten die Pelztierfarmer Zeit, um sich auf die nächste Stufe der 2006 erlassenen Pelztierhaltungsordnung vorzubereiten. Fünf Jahre, die sie verstreichen ließen, ohne in Umbauten oder neue Käfiganlagen zu investieren. Nun müssen die Gerichte zeitnah ein Grundsatzurteil für die Tiere fällen, damit nicht nächstes Jahr das gleiche traurige Spiel von vorne losgeht.


Hintergrundinformationen finden Sie hier:
www.tierschutzbund.de/pelz

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 15. November 2012
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. November 2012