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KOMMERZ/180: Zweistufiges Tierschutzlabel - Stallzertifizierungen beginnen (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 23. Oktober 2012

Zweistufiges Tierschutzlabel: Stallzertifizierungen beginnen - 2013 Verkaufsstart



Ab 2013 wird es erstmals Produkte mit dem zweistufigen Tierschutzlabel des Deutschen Tierschutzbundes geben. Der Verband vergibt das Tierschutzlabel für Fleisch und Fleischerzeugnisse - zunächst für Produkte von Masthühnern und Mastschweinen - in einer Einstiegs- und einer Premiumstufe. Aktuell findet die Zertifizierung der Höfe statt, die sich bereits beworben und entsprechend der Label-Kriterien umgestellt haben. Das Label steht jedem Unternehmen auf Antrag zu, das die Kriterien der jeweiligen Stufe erfüllt.

"Die Politik hat bei dem Mehrheitswunsch der Verbraucher nach Kennzeichnung bisher versagt. Auch deshalb gehen wir diesen Schritt", so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, und: "Wir müssen die Landwirte da abholen, wo sie sind und machbare Lösungen anbieten - deshalb die Zweistufigkeit. Das ist eine Herausforderung, gerade für den Tierschutz. Aber so lange Fleisch gegessen wird und der Gesetzgeber nicht handelt, müssen wir uns um die Tiere kümmern, die immer noch in tierschutzwidrigen Haltungssystemen leben."

Mit dem Label erhält zudem der Verbraucher ein Angebot, sich "Für Mehr Tierschutz" zu entscheiden. Das Tierschutzlabel bietet tatsächliche Verbesserungen für die Tiere. Bereits bei der Einstiegsstufe liegen die Anforderungen deutlich über den gesetzlichen Regelungen, bei Premiumstufe wird noch mehr Tierschutz garantiert. Entsprechend fordern die Richtlinien des Tierschutzbundes mehr Platz pro Tier, tiergerechtere Stallbeschaffenheit, Beschäftigungs- und Auslaufmöglichkeiten für die Tiere, kürzere Tiertransporte und eine zuverlässige und schnelle Betäubung. Mit tierbezogenen Kriterien wird das Management überprüfbar und Impulse für Verbesserungen werden gesetzt. Für großindustrielle Tierhaltung ist das Tierschutzlabel nicht erreichbar, denn es gelten Bestandsobergrenzen und Gentechnik ist langfristig ausgeschlossen. Umfangreiche Zertifizierungs- und unabhängige Kontrollsysteme sichern die Aussagen des Tierschutzlabels ab. Während die Einstiegsstufe einen ersten wichtigen Schritt zu mehr Tierschutz darstellt, entspricht die Premiumstufe den aktuellen Erkenntnissen im Tierschutz und ist damit das Ziel für alle Tiere. NEULAND erfüllt mit seinen Vorgaben die Anforderungen der Premiumstufe des Labels bereits jetzt. Allen interessierten Landwirten bietet der Deutsche Tierschutzbund Beratung.

Der Einführung des Tierschutzlabels ging eine zweijährige intensive Vorbereitungsphase - vor allem in der Initiativgruppe "Tierwohl-Label" der Universität Göttingen - voraus. Bei der Entwicklung der Labelkriterien wird der Deutsche Tierschutzbund von Arbeitsgruppen u.a. mit Wissenschaftlern aus dem Fachbereich Tierverhalten und Tierschutz und einem rund 20-köpfigen Labelbeirat aus Land- und Fleischwirtschaft sowie gesellschaftlichen Organisationen beraten.


Weitere Informationen finden Sie unter
www.tierschutzlabel.info

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 23. Oktober 2012
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Oktober 2012