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KOMMERZ/178: Warnung vor Daunen aus der tierquälerischen Stopfleberproduktion (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 22. November 2011

Warnung vor Stopfleber - Vorsicht bei Daunen in Kleidung oder Bettwaren - Jack Wolfskin reagiert


Viele der Daunen, die als Füllung für Bettwaren oder Kleidung verarbeitet werden, kommen aus einer tierquälerischen Haltung, darauf weist der Deutsche Tierschutzbund hin. Verwendet werden auch Federn, die aus Betrieben stammen, in denen Enten oder Gänse für die Stopfleberproduktion gehalten werden. Ein Modeunternehmen hat reagiert: Jack Wolfskin will nun sicherstellen, dass seine Produkte keine Daunen aus der tierquälerischen Stopfleberproduktion enthalten.

Für die Erzeugung der foie gras (Stopfleber) werden die Enten und Gänse meist in kleinen, batterieartigen Käfigen gehalten, aus denen nur der Kopf und der Hals herausragen. Jegliche Bewegung der Tiere ist unmöglich, so dass sie bereits unter den tierwidrigen Haltungsbedingungen leiden. Die Zwangsfütterung erfolgt mit Luftdruck durch einen eingeführten Schlauch. Hierbei werden den Tieren häufig innere Verletzungen oder sogar Halsbrüche zugefügt. Durch die Mast wird die Leber gezielt verfettet und schwillt auf das 5- bis 13fache des Normalgewichtes an. "Schon die Haltung der Tiere ist tierschutzwidrig - zudem wird bei ihnen bewusst eine Erkrankung ausgelöst. Stopfleber gehört daher nicht als Delikatesse auf die Festtafel. Kaufen Sie deshalb auch keine Bettwaren oder Kleidungsstücken, bei denen nicht klar und glaubwürdig erkennbar ist, dass diese tiergerecht erzeugt wurden", stellt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, klar.

Jack Wolfskin verwendet Federn aus dem sogenannten Totrupf. Dabei werden die Daunen von bereits geschlachteten Tieren gewonnen - aber bislang auch von Tieren aus der Stopfleberproduktion. Das Unternehmen hatte die Daunenfüllungen damit beworben, dass diese aus der Pyrenäen-Region stammen. Auf den Etiketten wurde diese Region für ihre Stopfleberfarmen gerühmt. Nach Aufklärung durch den Deutschen Tierschutzbund hat das Unternehmen jetzt angekündigt, mit der Herbst/Winter-Kollektion 2012/2013 umzustellen und solche Daunen nicht mehr zu nutzen. Zudem würden laut Unternehmensangaben die Werbezettel mit Hinweis auf die Stopfleberprodukte entfernt. "Das ist konsequent", begrüßt Schröder den Schritt.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 22. November 2011
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. November 2011