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KOMMERZ/144: Douglas bekennt sich zu Artenschutz (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 28. November 2007

Douglas bekennt sich zu Artenschutz

Proteste des Deutschen Tierschutzbundes gegen Pythonleder-Produkte zeigen Wirkung


Das Parfümerie-Unternehmen "Douglas" hatte zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft in einigen Filialen Taschen aus echtem Pythonleder im Angebot. Mit scharfem Protest hat sich der Deutsche Tierschutzbund an das Unternehmen mit bundesweit gut 440 Filialen gewandt und gefordert, dass diese Produkte aus dem Sortiment genommen werden. Douglas reagierte umgehend: Seit dem vergangenen Wochenende wurde laut Aussagen der Douglas-Geschäftsleitung der weitere Einkauf gestoppt und keine weiteren Werbemaßnahmen für die Produkte unternommen.

In seinem Schreiben hatte der Deutsche Tierschutzbund Douglas aufgefordert, die Produkte umgehend aus dem Sortiment zu nehmen, und darauf hingewiesen, dass Pythons unter Artenschutz stehen. "Auch wenn bei einigen Pythonarten eine kontrollierte wirtschaftliche Nutzung mit einer entsprechenden Ausfuhrgenehmigung zulässig ist: Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Tiere unter katastrophalen Bedingungen gefangen, gehalten und für Luxusprodukte qualvoll getötet werden. Die rasche Reaktion von Douglas freut uns", so Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Millionen Häute von Schlangen, Alligatoren, Krokodilen, Echsen etc. werden jedes Jahr importiert und geschmuggelt, um zur Herstellung von Handtaschen, Gürteln, Schuhen und Geldbeuteln verwendet zu werden. Die Schlangen werden entweder in der Natur gefangen oder in Farmen in Asien und Afrika aufgezogen - zum Teil unter katastrophalen Bedingungen. Gefangene sowie aufgezogene Schlangen müssen vor dem Tod hungern, damit sich die Haut lockert. Dann wird ihnen zwangsmäßig Wasser eingeführt, um die Haut zu dehnen. Anschließend werden die Schlangen mit dem Kopf an Bäume genagelt oder mit Haken durch den Kopf aufgespießt. Angeblich um das Leder geschmeidiger zu machen werden die Tiere lebendig enthäutet. Die auf einen Haufen geworfenen Schlangenkadaver können zum Teil noch bis zu drei Tage leben.

Ein Großteil des Handels mit Reptilienhäuten verstößt gegen internationale Vereinbarungen zum Schutz bedrohter Spezies. Allein für 2007 wird davon ausgegangen, dass 157.000 Häute der Netzpython aus Indonesien exportiert werden. Zwar entspricht diese Zahl der Quote, welche die dortige Regierung erlaubt, in der Natur werden die Tiere aber immer seltener gefunden. Die EU (angeführt von Italien), ist der weltgrößte Importeur von Reptilienhäuten.

Der Deutsche Tierschutzbund fordert alle Verbraucher auf, auf den Kauf solcher Produkte zu verzichten und den Anbietern solcher Waren klar zu signalisieren, dass derartige Geschäfte mit Tierleid nicht akzeptiert werden. Für den Deutschen Tierschutzbund gibt es keinen vernünftigen Grund, Tiere für Luxus leiden zu lassen und zu töten, um die persönlichen Eitelkeit der Besitzer zu befriedigen.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 28. November 2007
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. November 2007