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KOMMERZ/143: Illegale Hundefabriken im Ausland - gegen Welpenhandel (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 19. Oktober 2007

Illegale Hundefabriken im Ausland: Welpenhandel unterbinden


In Kleinanzeigen und über das Internet werden immer wieder Hundewelpen angeboten, die zumeist aus Hundefabriken aus dem Ausland stammen. Gerade zur Weihnachtszeit befürchtet der Deutsche Tierschutzbund einen weiteren Anstieg der illegalen Welpenverkäufe. Daher fordert Europas größte Tier- und Naturschutzorganisation den Gesetzgeber auf zu handeln: Mit stärkeren Grenzkontrollen und harten Strafen für die Verantwortlichen. Der Deutsche Tierschutzbund warnt davor, Hunde aus dubiosen Quellen zu kaufen. Wer sich für ein Tier als Familienmitglied interessiert, sollte sich zuerst im örtlichen Tierheim beraten lassen.

Das Leid der Welpen aus illegalen Hundefabriken im Ausland ist immens. Viele der Tiere sind krank, von langen Transporten geschwächt und meist ohne lebenswichtige Impfungen und Begleitpapiere. Zudem sind die Welpen in der Regel viel zu früh vom Muttertier getrennt, so dass auch die für die Hunde wichtige Sozialisierung wegfällt. Nach heutigem Wissenstand ist eine Übergabe der Tiere an den Hundehalter zwischen der 8. und 12. Lebenswoche, in der sogenannten Prägephase, sinnvoll, auf keinen Fall später. Für den Deutschen Tierschutzbund steht fest, dass z.B. ein Heraufsetzen des Mindestalters von importieren Welpen keine tierschutzgerechte Lösung ist.

"Der einzige Weg, das Tierleid zu bekämpfen, sind strikte Grenzkontrollen, konsequentes Durchgreifen in den Ländern vor Ort und harte Strafen für die Verantwortlichen", erklärt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Für die erforderlichen personellen und sachlichen Rahmenbedingungen muss eilig die Politik sorgen, und zwar national sowie auch auf europäischer Ebene.

Der Deutsche Tierschutzbund warnt dringlich davor, Hundewelpen und andere Tiere "anonym" von Straßenhändlern zu kaufen. Jedem Hundeinteressenten sollte klar sein, dass er den tierschutzwidrigen Handel unterstützt, wenn er einen Hund von dubiosen Händlern oder Züchtern übernimmt. Wer so etwas beobachtet, sollte umgehend die Polizei, den örtlichen Tierschutzverein oder den Deutschen Tierschutzbund direkt informieren. Oft werden die Tiere auch über Kleinanzeigen mit dem Tenor "Besorge jeden Hund" angeboten. Wenn Hunde wie Massenware beworben werden, kann es nicht seriös sein, so Apel.

Deutschland ist nach Recherchen des Deutschen Tierschutzbundes der größte Markt für die Anbieter. Viele dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossenen Tierschutzvereine verzeichnen eine Zunahme des illegalen Hundehandels, besonders in den grenznahen Gebieten. Auch Seuchen wie Parvovirose, Staupe und Leptospirose werden wieder vermehrt in Deutschland registriert. Der Verkauf geschieht oft auf Autobahnraststätten aus einem Auto heraus. Allein in Tschechien werden ca. 30.000 Hunde für den illegalen Handel gezüchtet, schätzt der Verband.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 19. Oktober 2007
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Oktober 2007