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JAGD/132: Tierschutzbund kritisiert Messe "Jagd und Hund" (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 7. Februar 2014

Tierschutzbund kritisiert Messe "Jagd und Hund"



Anlässlich der in Dortmund stattfindenden Messe "Jagd und Hund" kritisiert der Deutsche Tierschutzbund die Veranstalter. Nüchtern wirbt die Messe mit einem "umfangreichen Produkt- und Dienstleistungsangebot aus allen Bereichen der Jagd". Unerwähnt bleibt, dass jährlich beim "Volksport Jagd" etwa fünf Millionen Wildtiere allein in Deutschland sterben, obwohl es für den Abschuss der meisten jagdbaren Tierarten keinerlei ökologische Notwendigkeit gibt. Darüber hinaus bewirbt die Messe Safaris in aller Welt, damit Jäger dem fragwürdigen Hobby der Trophäenjagd nachgehen können. Unter dem Titel "Fisch und Angel" ist auch der Angelbereich vertreten.

Der Deutsche Tierschutzbund erneuert seine Forderung nach einer grundlegenden Novellierung des deutschen Jagdrechts. Zur Umsetzung der notwendigen Veränderungen des Jagdwesens und des Jagdrechts in Deutschland muss das Bundesjagdgesetz als Rahmen grundlegend reformiert werden. Einzelne Jagdpraktiken, z.B. die Jagdhundeausbildung an lebenden Enten oder tierschutzwidrige Jagdmethoden wie die Fallenjagd und die Verwendung von Bleischrot, müssen verboten werden, fordert der Deutsche Tierschutzbund.

Weiteres Problem der Jagdgesetzgebung: die Pauschalregelung zum Abschuss von Haustieren, nach der Jäger vermeintlich wildernde Hunde und Katzen abschießen können. In der Praxis bedeutet dies: Eine Katze kann bereits dann abgeschossen werden, wenn sie wenige Hundert Meter von einem Wohnhaus entfernt über eine Wiese läuft oder vor einem Mauseloch sitzt. Dass die Katze in diesem Fall gar keine Gefahr für das Wild darstellt, ist dabei völlig irrelevant. "Es kommt auch immer wieder vor, dass Hunde ohne ersichtlichen Grund getötet werden, selbst dann wenn sie nur einige Meter vom Halter entfernt durch den Wald laufen. Das ist unglaublich", kritisiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Sinnlose Trophäenjagd

Im Rahmen der Messe "Jagd und Hund" werben viele Veranstalter mit weltweiten Safaris. Thomas Schröder dazu: "Es ist beschämend, dass Menschen Tiere töten, nur um sich eine Trophäe ins Wohnzimmer zu hängen. Und es ist armselig, wenn man vor dem toten Tier für ein Foto posiert, wie zuletzt durch einen leitenden Angestellten im Thüringer Umweltministerium geschehen. Der angebliche Nutzen der Trophäenjagd zur Armutsbekämpfung und als Artenschutzmaßnahme ist bereits mehrfach widerlegt und nichts weiter als ein Feigenblatt für ein fragwürdiges Hobby."

Weitere Informationen zum Umgang der Jägerschaft mit frei lebenden Katzen bzw. zum "Vogel-Killer-Vorwurf" finden Sie unter:
www.tierschutzbund.de/jagdverband_frei_lebende_katzen und
www.tierschutzbund.de/katzen_singvoegel

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 7. Februar 2014
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Februar 2014