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TIERHALTUNG/717: Tierschützer enthüllen schwer verdauliche Wahrheit hinter Parmesan (Albert Schweitzer Stiftung)


Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt - 27. November 2017

Tierschützer enthüllen schwer verdauliche Wahrheit hinter Parmesan


Eine aktuelle Undercover-Recherche bringt die grausamen Zustände ans Licht, unter denen Milchkühe für die bekannten italienischen Käsesorten Parmesan und Grana Padano leiden. Die Tierschutzorganisation Compassion in World Farming (CIWF) zeigt erschreckende Aufnahmen aus den Milchkuhbetrieben der Käseunternehmen. Gemeinsam mit der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt startet CIWF in zahlreichen Ländern eine Kampagne gegen die Käsehersteller.

Das Filmmaterial aus neun Betrieben in der italienischen Po-Ebene, die Milch für Parmesan und Grana Padano liefern, zeigt ausgemergelte Kühe, die gezwungen sind, in kargen Ställen ohne Zugang nach draußen in den eigenen Exkrementen zu liegen. Viele ihrer natürlichen Verhaltensweisen bleiben ihnen verwehrt. Die Zusammenschlüsse der Erzeuger dieser beiden Käsesorten, Consorzio del Formaggio Parmigiano Reggiano und Consorzio Tutela Grana Padano, sehen in ihren Produktionsstandards offenbar keinerlei Tierschutzrichtlinien vor.

»Es ist immer wieder erschütternd zu sehen, wie die Tiere leben müssen, die hinter der Produktion angeblich hochwertiger Lebensmittel stehen«, sagt Mahi Klosterhalfen, Geschäftsführer der Albert Schweitzer Stiftung. »Im Fall von Parmesan und Grana Padano klaffen das Image der Produkte und die Realität der Lebensbedingungen weit auseinander.«

Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt ruft gemeinsam mit CIWF die Erzeuger von Parmesan und Grana Padano auf, ihren schätzungsweise 500.000 Milchkühen Weidegang zu ermöglichen und deren Haltungsbedingungen deutlich zu verbessern. Hierfür haben die Organisationen einen Online-Appell an die Konsortien von Parmesan und Grana Padano gestartet: Diese sollen innerhalb eines Jahres ein Programm zur Verbesserung des Tierschutzes umsetzen, das den Kühen an wenigstens 100 Tagen im Jahr Weidegang ermöglicht. Zudem müssen die besonders tierquälerische Anbindehaltung ausgeschlossen sowie zentrale Haltungsprobleme überwacht und verringert werden.

Die als Premiumprodukte vermarkteten Käsesorten Parmesan und Grana Padano sind auch in Deutschland äußerst beliebt: Bei Grana Padano ist Deutschland der Hauptimporteur, bei Parmesan steht es weltweit an dritter Stelle der Importländer.

Die Kampagne finden Sie unter:
www.albert-schweitzer-stiftung.de/NichtAufMeinemTeller

Albert Schweitzers Ethik der »Ehrfurcht vor dem Leben« schloss Tiere mit ein. Er engagierte sich daher stets für den Tierschutz und lebte in seinen späteren Jahren vegetarisch. In seinem Gedenken setzt sich die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt seit dem Jahr 2000 gegen die Massentierhaltung und für die Verbreitung der veganen Lebensweise ein. Mehr erfahren Sie auf albert-schweitzer-stiftung.de sowie über @SchweitzerTiere auf Twitter.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 27. November 2017
Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
Hauptstadtbüro | Dircksenstraße 47 | 10178 Berlin
Telefon: +49 (0)30 - 400 54 68 - 0 | Fax: +49 (0)30 - 400 54 68 - 69
E-Mail: kontakt@albert-schweitzer-stiftung.de
Internet: www.albert-schweitzer-stifung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. November 2017

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