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TIERHALTUNG/567: Keine Tierqual auf der Festtagstafel (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 17. Dezember 2012

Keine Tierqual auf der Festtagstafel



Was zu Weihnachten als knuspriger Braten oder "Spezialität" kredenzt wird, hat oft einen leidvollen Weg hinter sich. Auf "Delikatessen" wie Gänseleber sollte beispielsweise gänzlich verzichtet werden, aber auch bei Produkten wie Ente oder Lachs ist Vorsicht geboten: oft leiden die Tiere vorher in grausamer Intensivhaltung. Zudem werden Fische und Krustentiere weiterhin in Geschäften und Restaurants lebend ohne Futterzufuhr oder Rückzugsmöglichkeiten gehalten, das sogenannte Hältern. Krustentiere werden darüber hinaus auch lebend an den Endverbraucher verkauft. Dabei machen geschlossene Kühlketten die Lebendhälterung überflüssig. Wer nicht auf vegetarische Alternativen zurückgreift, sollte beim Einkauf auf artgerechte Haltungsformen achten.

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher wissen nicht, unter welchen Bedingungen die Tiere gehalten werden, die jetzt schon auf dem Speiseplan für die Festtage stehen. Oft suggerieren bunte Bilder von Wiesen und Bauernhöfen sowie inhaltsleere Floskeln, wie "Gutes vom Bauernhof", eine tiergerechte Haltung, die mit der Realität nichts zu tun hat. Die meisten der aus der Intensivhaltung stammenden Tiere werden völlig überzüchtet und unter grausamen Bedingungen gemästet, mit Antibiotika voll gepumpt und vor der Tötung durch halb Europa transportiert.


Zweifelhafte Delikatessen aus der Feinkostabteilung

Eine der grausamsten Formen der Tierquälerei stellt das Enten- oder Gänsestopfen dar. Mehrmals täglich wird den in Käfigen gehaltenen Tieren durch Stahlrohre oder Schläuche ein Futterbrei eingeflößt, bis die Leber um das zehnfache vergrößert ist. Keine Alternative zu Schwein, Pute, Huhn oder Rind aus konventioneller Intensivhaltung ist das Fleisch von exotischen Tieren. Strauße können beispielsweise in Deutschland nicht artgerecht gehalten werden und leiden unter dem hiesigen Klima. Der Gang zum Fischhändler verheißt oft nichts Besseres: Lachse werden in riesigen Farmen gemästet. Dem Wasser sind vorsorglich große Mengen Antibiotika beigegeben. Krustentiere, vor allem Hummer und Langusten, vegetieren noch vor der Ankunft beim Einzelhändler in schmalen Boxen oft monatelang dahin. Nach dem Kauf werden sie lebendig in kochendes Wasser geworfen, wo sie einen mehrminütigen Todeskampf durchleiden.

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 17. Dezember 2012
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Dezember 2012