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GEFAHR/060: Zeitumstellung - Erhöhte Unfallgefahr im Herbst (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 24. Oktober 2008

Zeitumstellung: Erhöhte Unfallgefahr im Herbst durch schlechte Sicht und Wildwechsel


Durch die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit am kommenden Sonntag fällt der abendliche Berufsverkehr weitgehend in die Dämmerung. Aber auch Regen und Nebel verschlechtern im Herbst die Sicht für die Autofahrer. Dadurch ist das Risiko von Wildunfällen erhöht, warnt der Deutsche Tierschutzbund in Bonn. Neben Rehen, Schwarz- und Rotwild, sterben auch unzählige Katzen, Igel, Marder sowie Greif- und Singvögel. Um Zusammenstöße von Mensch und Tier zu vermeiden, seien vor allem vorsichtige Fahrweise und angepasste Geschwindigkeit notwendig.

Wildunfälle sind ein gravierendes Tierschutzproblem, da jedes Jahr Tausende von Tieren dem Straßenverkehr zum Opfer fallen. So wurden zwischen April 2006 und März 2007 mehr als 200.000 Rehe und 16.000 Wildschweine getötet. Allein die Anzahl überfahrener Igel dürfte in die Hunderttausende gehen, so der Deutsche Tierschutzbund in Bonn.

Der Autofahrer habe es in der Hand, durch rücksichtsvolles Fahrverhalten diese erschreckende Zahl von Tieropfern zu reduzieren, mahnen die Tierschützer. Gerade zur Herbstzeit und grundsätzlich in Wildwechselzonen sollte die Geschwindigkeit reduziert und ein ausreichender Sicherheitsabstand zum nächsten Fahrzeug eingehalten werden, damit die Verkehrsteilnehmer die Möglichkeit haben, rechtzeitig zu bremsen. Um einen Zusammenprall zu verhindern und dem Tier die Möglichkeit zur Flucht zu geben, sollte der Fahrer bremsen, hupen und das Licht abblenden.

Leider übersehen oder ignorieren Autofahrer häufig die vor allem an Gefahrenstellen wie Wald- und Feldzonen oder Gegenden mit hoher Wilddichte installierten Warnschilder und fahren viel zu schnell. Zu vermehrtem Wildwechsel kommt es immer, wenn sich die Wildtiere in den Herbstmonaten auf ihrer Nahrungssuche aufgrund von abgegrasten Flächen neue Futterplätze suchen müssen. Dann gilt besondere Wachsamkeit, denn in dieser Zeit passieren statistisch gesehen doppelt so viele Wildunfälle wie im Rest des Jahres. Zudem sollte immer mit mehreren Tieren hintereinander gerechnet werden.

Kommt es trotz aller Vorsicht zu einem Wildunfall, ist es die ethische und gesetzliche Verpflichtung eines Fahrzeugführers, sich um ein angefahrenes Tier zu kümmern. Wie in einem solchen Fall schnell und richtig gehandelt wird, kann auf folgender Internetseite des Deutschen Tierschutzbundes nachgelesen werden:

www.tierschutzbund.de/02598.html


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 24. Oktober 2008
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Oktober 2008