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STANDPUNKT/006: Die Wahrheit hinter der "heilen" Welt bei Bioland (ARIWA)


Animal Rights Watch - Pressemitteilung vom 31. Juli 2017

Die Wahrheit hinter der "heilen" Welt bei Bioland


Aalen, 31.7.2017: Werbung für Bio-Tierprodukte suggeriert, Bio-Tieren gehe es viel besser als den konventionell gehaltenen Schweinen, Hühnern oder Kühen. Bio-Verbände wie Bioland behaupten darüber hinaus, es besonders gut zu machen und die EG-Bio-Richtlinien zu übertreffen. Dass sich die Bio-Tierhaltung auch bei Bioland nicht wesentlich von der konventionellen Tierhaltung unterscheiden muss, zeigen die heute [31.07.2017] veröffentlichten Bilder.

Auch nach den Bioland-Vorgaben können Schweine ihr Bedürfnis nach Wühlen, Spielen oder Bewegung nicht ausleben. Sogar die Fixierung von Zuchtsauen in Abferkelgittern ist bei Bioland nicht ausgeschlossen. In einem Betrieb wurde eine Sau bereits sechs Tage vor dem Geburtstermin bis möglicherweise noch lange danach in einem körpergroßen Abferkelgitter bewegungslos fixiert. Typischerweise drängen sich zwischen 2.000 und 3.000 Hennen zum Dauereierlegen in einem Bioland-Stall. Sechs Hühner pro Quadratmeter sind erlaubt. Die Enge und der soziale Stress sorgen dafür, dass sich die Tiere gegenseitig kahl picken. Auch Biohennen müssen fast täglich ein Ei legen. Schmerzhafte eitrige Kloaken und Entzündungen sind die Folge. Die Zucht und die Lebensbedingungen führen dazu, dass viele Tiere nicht einmal die Legeperiode überleben. Die restlichen Tiere werden getötet, sobald sie unrentabel sind. Kühe in stark verkoteten Laufgängen und Kälber, die nach der Geburt von ihren Müttern getrennt und dann einzeln in sogenannten Kälberiglus gehalten werden, sind gängige Praxis auch bei Bioland.

Der Erzeugerverband Bioland hat es geschafft, sich durch geschicktes Marketing als Synonym für "artgerechte Tierhaltung" am Markt zu platzieren. Dadurch ist die Fallhöhe zwischen Werbebild und Realität sogar noch höher als bei konventionellen oder "Nur-EU-Bio"-Betrieben. Die veröffentlichten Aufnahmen zeigen den Mindeststandard, den dieser Verband für seine Tiere definiert hat. "Wer Tierprodukte mit Bioland-Siegel erwirbt, nimmt solches Tierleid in Kauf", sagt Sandra Franz, Pressesprecherin von ARIWA. "Und auch wo versucht wird, es freiwillig besser zu machen, werden die Tiere eingesperrt, zwangsgeschwängert, verzüchtet, Mutter und Kind nach der Geburt getrennt und nach einem kurzen Leben brutal getötet. Wer genau hinschaut, erkennt: Es bleibt nicht viel übrig von der heilen Bio-Welt. Wem es wirklich um das Wohl der Tiere geht, der lebt vegan und konsumiert keine tierlichen Produkte."


Animal Rights Watch e.V. (ARIWA) ist eine gemeinnützige Tierrechtsorganisation. ARIWA deckt die Zustände in der Tierindustrie auf und fördert eine tierfreundliche, vegane Lebensweise. Bundesweite Bekanntheit erlangte ARIWA durch die Veröffentlichung von Recherchen in Bio-Betrieben und Schweinezuchtanlagen und durch die Ausrichtung des "Vegan Street Day" in Stuttgart und Dortmund. Zahlreiche politische TV-Magazine sowie viele Print- und Onlinemedien nutzen regelmäßig von ARIWA zur Verfügung gestelltes Bildmaterial.


Unter folgendem Link finden Sie Fotoaufnahmen aus der Recherche:
https://www.flickr.com/photos/animalrightswatch/albums/72157684279824770

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Quelle:
Animal Rights Watch e.V. - ARIWA
E-Mail: presse@ariwa.org
Internet: http://www.ariwa.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. August 2017

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