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VETERINÄR/369: 7. Leipziger Tierärztekongress - Breites Themenspektrum (idw)


Universität Leipzig - 15.01.2014


7. Leipziger Tierärztekongress: Breites Themenspektrum - Große Resonanz



Der Leipziger Tierärztekongress schreibt seine Erfolgsgeschichte fort: Zum 7. Mal treffen sich vom 16. bis 18. Januar 2014 Tierärzte, Tiermedizinische Fachangestellte und Studenten der Veterinärmedizin zur Fortbildungsveranstaltung Nr. 1 in Deutschland auf dem Leipziger Messegelände. Organisiert wird der im Zweijahresrhythmus stattfindende Leipziger Tierärztekongress von der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, den sechs ostdeutschen Tierärztekammern und der Leipziger Messe.

Der 7. Leipziger Tierärztekongress geht 2014 mit einer noch größeren Themenvielfalt an den Start. Neu im Programm ist das Thema Fisch: Fische sind ein beliebtes Nahrungsmittel. Zudem schwimmen 30 Millionen Zierfische in bundesdeutschen Aquarien. "Ein Austausch unter Fachleuten zu Parasiten, Viren, Antibiotikaeinsatz, Lebensmittelsicherheit und Tierschutz ist dringend erforderlich", betont Kongresspräsident sowie Leiter des Veterinär-Physiologischen Instituts der Universität Leipzig Prof. Dr. Gotthold Gäbel. "Deshalb widmen wir diesem Thema erstmals einen kompletten Vortragstag." Der Vortragsblock "Fische I" befasst sich unter der Leitung von PD Dr. Michael Pees, Mitarbeiter an der Klinik für Vögel und Reptilien der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, unter anderem dem Parasitenbefall und dem Antibiotikaeinsatz bei Fischen.

Zu den weiteren Programmpunkten von A-Z, von Arzneimittel bis Zootiere, gehören die tierartorientierten Themen Bienen, Fische, Heimtiere, Hund/Katze, Nutzgeflügel, Pferd, Schwein, Wiederkäuer und Zootiere. Der Vortragsblock "Veterinärmedizinische Betreuung von Zootieren" etwa gewährt Einblicke in die Bärenhaltung, Elefantenproduktion oder in die Zahnprobleme bei Krallenaffen. Prof. Dr. Almuth Einspanier, Fachtierärztin für Versuchstierkunde an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig und Mitglied des Programmkomitees leitet diesen Vortragsblock. Zudem bietet der Kongress Workshops und Vorträge zu den übergreifenden Aufgaben von Tierärzten. Experten diskutieren unter der Überschrift "Veterinary Public Health" über Themen wie Tierschutz, -seuchen oder Lebensmittelsicherheit. Auf dem Programm stehen auch die Fragen nach Arzneimitteleinsatz und Toxikologie vor allem bei Lebensmittel liefernden Tieren.

Insgesamt vereint der 7. Leipziger Tierärztekongress 400 Referenten, die an den drei Tagen mehr als 400 Vorträge, Kurse und Workshops in Leipzig abhalten. "Mit der thematisch vielfältigsten Fortbildungsveranstaltung im deutschsprachigen Raum ermöglichen wir dem Fachpublikum Weiterbildung und fachlichen Austausch auf höchstem Niveau", erklärt Prof. Gäbel. Die Themenvielfalt und das hohe Kongressniveau stoßen auf große Resonanz. Die Veranstalter rechnen zur besucherstärksten Fachveranstaltung Deutschlands mit mehr als 4.000 Teilnehmern.

Größte veterinärmedizinische Industrieausstellung Deutschlands

Insgesamt 190 Aussteller aus zehn Ländern präsentieren ihre Angebote zur vetexpo, der begleitenden Industrieausstellung des 7. Leipziger Tierärztekongresses (2012: 185 Aussteller auf 7.000 Quadratmetern). Auf 7.500 Quadratmetern werden Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Arzneimittel, Medizintechnik, Diagnostika, Instrumente sowie Tierernährung/Diätetik, moderner Praxiseinrichtung, EDV oder Fachliteratur gezeigt. Die Ausstellung, die das gesamte tiermedizinische Spektrum und alle Marktführer vereint, findet vom 17. bis 18. Januar 2014 statt. "Mit der vetexpo bieten wir den Besuchern des Leipziger Tierärztekongresses die größte veterinärmedizinische Industrieausstellung im deutschsprachigen Raum", erläutert Martin Buhl-Wagner, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Messe."Das Erfolgskonzept der Veranstaltung mit einer starken Beteiligung an der begleitenden Ausstellung und dem großen Interesse am Kongress ist die intensive Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Tierärztekammern, der Universität Leipzig, den Ausstellern und der Leipziger Messe."

Auftaktveranstaltung: Tierärztliche Perspektive im Fokus

Neben der fachlichen Fortbildung spielt auch die Berufspolitik eine große Rolle auf dem 7. Leipziger Tierärztekongress. Die diesmalige Auftaktveranstaltung stellt das Thema Ethik in den Mittelpunkt. Die Diskussionsrunde am 16. Januar, um 10.30 Uhr, steht unter der Überschrift "Moderne Nutztierhaltung: Der Tierarzt im Spannungsfeld zwischen Verbraucherschutz, Ökonomie und Ethik". Konzipiert wurde die hochkarätig besetzte Runde von Prof. Dr. Uwe Truyen, Direktor des Instituts für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig und Mitglied des Programmkomitees.

Experten debattieren hier die schwierige Rolle des Tierarztes zwischen Tierschutz, Verbraucherschutz und der Verpflichtung gegenüber dem Tierhalter. Zur Diskussion steht auch wie viel dem Verbraucher die tiergerechte Haltung von Lebensmittel liefernden Tieren im Wortsinne Wert ist.

Das berufspolitische Podium am 16. Januar, zwischen 14:00 und 17:00 Uhr, widmet sich der Frage "Die Zukunft des Tierarztes - ohne GOT und Dispensierrecht?". Zur Debatte stehen die EU-Pläne, die unterschiedlichen nationalen Rahmenbedingungen für Tierärzte innerhalb der Mitgliedsstaaten zu prüfen. In Deutschland etwa gilt die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) und das Dispensierrecht, die direkte Abgabe von verschreibungspflichtigen Medikamenten. Das Forum wird von der Präsidentin der Landestierärztekammer Thüringen, Dr. Sonja Kleinhans, moderiert. Der Freistaat Thüringen übernimmt turnusgemäß die Schirmherrschaft über den 7. Leipziger Tierärztekongress.

Weltweite Pferdeexperten zu Gast in Leipzig

Bereits zum 3. Mal in Folge im Rahmen des Leipziger Tierärztekongresses findet die International Conference on Equine Reproductive Medicine (ICERM) auf dem Leipziger Messegelände statt. Der Spezialkongress für Pferdemediziner wird wieder Besucher aus über 15 Ländern nach Leipzig ziehen. Auf der Konferenz am 18. Januar 2014 geht es vor allem um die Zuchtoptimierung bei älteren Pferden.

Über den Leipziger Tierärztekongress und die vetexpo

Der Leipziger Tierärztekongress und die Messe vetexpo werden von der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, den sechs Tierärztekammern der Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie der Leipziger Messe GmbH veranstaltet. 4.100 Fachbesucher kamen 2012 nach Leipzig, auf der vetexpo präsentierten sich 185 Unternehmen. Das Ausstellerspektrum umfasst unter anderem Arzneimittel, Diagnostika, Diätetik, Medizintechnik, Praxismanagement und Kommunikationstechnik.

Öffnungszeiten und Tickets

Der Leipziger Tierärztekongress findet vom 16. bis 18. Januar 2014 von 8:00 bis 18.:0 Uhr statt. Die Industrieausstellung vetexpo hat am Freitag, 17. Januar und Samstag, 18. Januar 2014 ebenfalls von 8:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Die Kongresskarten enthalten neben der Teilnahme am Kongressprogramm den Besuch der vetexpo, die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs am Gültigkeitstag für die An- und Abreise zum / vom Leipziger Messegelände in den Tarifzonen 110, 151, 156, 162, 163, 168, 210, 225 sowie den freien Eintritt zur Messe "Partner Pferd". Tierärzte, die nicht die Kongressvorträge, sondern ausschließlich die vetexpo besuchen möchten, können ein Tagesticket für 15,00 Euro erwerben. Auch im Messeticket ist die Nutzung des ÖPNV am Gültigkeitstag für die An- und Abreise, die Teilnahme an Ausstellersymposien und der Besuch der PARTNER PFERD inklusive.

Über die Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig

In Deutschland gibt es fünf veterinärmedizinischen Bildungsstätten. Die Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig ist die einzige in den neuen Bundesländern. Sie bildet Studenten zu Tierärzten aus. Das Studium endet mit einem Staatsexamen und berechtigt zur Approbation als Tierarzt. Zu den vielfältigen Aufgaben des Tierarztes gehören das Führen einer kurativen Praxis in der Kleintierpraxis (Hund und Katze), in der Nutztierpraxis (Rind, Schwein, kleine Wiederkäuer), in der Pferdepraxis oder in Spezialpraxen wie solchen für Ziervögel oder Reptilien. Das öffentliche Veterinärwesen oder die Veterinary Public Health zählt ebenfalls zu den wichtigen tierärztlichen Berufsfeldern. In diesem Fall ist der Tierarzt der zentrale Ansprechpartner für die Hygiene von Lebensmitteln tierischer Herkunft, wie Fleisch, Milch, Fisch oder Eier.

Jeweils zum Wintersemester beginnen etwa 140 Studenten das Studium an der Leipziger Fakultät. Jährlich schließen nach einer Regelstudienzeit von elf Semestern etwa 125 Studierende das Studium ab. An der Fakultät bestehen derzeit 29 Professuren, die in 17 Instituten beziehungsweise Kliniken sowie an dem Lehr- und Versuchsgut Oberholz angesiedelt sind. Hinzu kommen etwa 125 Wissenschaftler und 140 Vertreter des nichtwissenschaftlichen Personals.

Neben der gradualen Ausbildung der Veterinärmedizinstudenten führt die Fakultät jedes Jahr etwa 60 Wissenschaftler zur Promotion zum Dr. med. vet. Die Fakultät bildet die gesamte Breite des tierärztlichen Berufsfeldes ab. Das spiegelt sich auch in den Vorträgen und Kursen im Rahmen des 7. Leipziger Tierärztekongresses wider.

Weitere Informationen:
www.leipziger-messe.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution232

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Leipzig, Susann Huster, 15.01.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Januar 2014