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VETERINÄR/277: 6. Leipziger Tierärztekongress - Erstmalig Vortragsreihe zum Thema Bienen (LM)


Leipziger Messe GmbH - Pressemitteilung vom 22. Juni 2011

6. Leipziger Tierärztekongress (19. bis 21. Januar 2012)
mit Industrieausstellung vetexpo (20. bis 21. Januar 2012)

Erstmalig: Vortragsreihe zum Thema Bienen auf dem Leipziger Tierärztekongress


"Von der Honigbiene bis zum Pferd" - auf dem sechsten Leipziger Tierärztekongress, der vom 19. bis 21. Januar 2012 im Congress Center Leipzig stattfindet, wird 2012 zum ersten Mal das Thema Bienen umfassend aufgegriffen.

Die Honigbiene ist durch ihre Bestäubungsleistung an Nutzpflanzen in Europa das drittwertvollste Haustier des Menschen, nach Rind und Schwein und noch vor Geflügel. Das liegt nicht allein daran, dass sie für die süßeste Versuchung - den Honig - verantwortlich ist. Ohne Honigbienen können sich viele Pflanzen nicht vermehren und laufen Gefahr auszusterben. Die Folgen für die Menschen wären fatal: Durch den Wegfall des effektiven Bestäubers würde bald eine viele geringere Pflanzenvielfalt auf der Welt herrschen.

Allerdings können die Tierärzte selten eingreifen. In der tiermedizinischen Ausbildung spielten die Honigbienen bisher eine untergeordnete Rolle, weshalb Veterinärmediziner in der Regel wenig Kenntnisse über die Biologie der Honigbiene und die Imkerei haben. Außerdem ist das Wissen über die physiologischen Befunde im Bienenstock, zum Beispiel, wo in einem Bienenstock überhaupt die Brut zu finden ist, bei Tierärzten begrenzt. Erkrankungen bei Bienen dürfen in Deutschland, bis auf wenige Ausnahmen, nicht medikamentös behandelt werden. Der Grund ist insbesondere die Rückstandsbildung der Medikamente im Honig. Die Behandlungsmethoden beschränken sich daher bisher auf imkerliche Maßnahmen. Treten jedoch anzeigepflichtige Tierseuchen auf, ist ein Handeln des Amtsveterinärs gefragt.

"Dass wir die Bienen in das Programm des 6. Leipziger Tierärztekongresses aufgenommen haben, zeigt die Relevanz des Themas", so Kongresspräsident Prof. Dr. Gotthold Gäbel von der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig. "Gehen wir das Problem nicht aktiv an, wird es nachhaltige Folgen für die Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft haben. Ein erstes Ziel muss es daher sein, die Bedeutung der Honigbienen ins Bewusstsein zu rufen und die Kommunikation zwischen Tierärzten, Imkern und Bienenzüchtern zu stärken."


"To bee or not to bee" - in sechs Vorträgen untersuchen Experten Ursachen für das Bienensterben

Die Veranstaltungen zum Thema Bienen, die auf dem 6. Leipziger Tierärztekongress stattfinden, werden den Kongressteilnehmern mehr Einblick über die Biene, die Erkrankungen und die Diagnosen geben. Im Fokus steht unter anderem die Frage, worin die Ursache des Bienensterbens der letzten Jahre liegt. Auch die in Deutschland weit verbreitete Varroamilbe sowie der Erreger der amerikanischen Faulbrut (Paenibacillus larvae) werden in den Vorträgen diskutiert.

Das Programm beinhaltet eine Vielzahl unterschiedlicher Themen zu den kleinen gelb-schwarzen Lebewesen. Nach dem Vortrag "Honigbiene - Biologie eines Superorganismus", vorgestellt von Professor Klaus Schildberger von der Universität Leipzig, wird unter anderem die Frage geklärt, ob Pflanzenschutzmittel und gentechnisch veränderte Pflanzen Ursachen für das Bienensterben sind. Untersucht und vorgetragen wird diese These von Professor Hans-Hinrich Kaatz von der Universität Halle-Wittenberg. "To bee or not to bee - Situation und Perspektiven der Varroabekämpfungö betrachtet Dr. Pia Aumeier von der AG Verhaltensbiologie und Didaktik der Biologie der Ruhr-Universität Bochum. Zudem hält Dr. Heike Aupperle, Fachtierärztin für Bienen, einen Vortrag über allgemeine Bienenerkrankungen. Auch Guido Eich, Bienenzuchtberater des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) für Bienenkunde, trägt mit seinem Vortrag "Gesund oder krank? - Einfache Felddiagnose, Umgang mit dem Bienenhalter und zielorientiertes Vorgehen des Amtsveterinärs bei Bienenerkrankungen" zur Aufklärung bei. Den sechsten Vortrag füllt Dr. Elke Genersch vom Länderinstitut für Bienenkunde zum Thema "Virulenz und Virulenzfaktoren von Paenibacillus larvae".

Das konkrete Programm finden Sie ab September 2011 online auf der Kongresswebsite www.tieraerztekongress.de.


Hintergrund: 6. Leipziger Tierärztekongress, 19. bis 21. Januar 2012

Der Leipziger Tierärztekongress (19. bis 21. Januar 2012) und die begleitende Industrieausstellung vetexpo (20. bis 21. Januar 2012) werden von der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, den fünf Tierärztekammern der Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie der Leipziger Messe GmbH veranstaltet. Seit 2008 wird er im Zwei-Jahres-Rhythmus abgehalten. Parallel zum Kongress findet vom 19. bis 22. Januar 2012 die PARTNER PFERD statt.

Internet:
www.tieraerztekongress.de
www.leipziger-messe.de


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Quelle:
Pressemitteilung vom 22. Juni 2011
Herausgeber:
Leipziger Messe GmbH
Messe-Allee 1, 04356 Leipzig
Postfach 10 07 20, 04007 Leipzig
Telefon: (0341) 67 80
Telefax: (0341) 6 78 87 62
www.leipziger-messe.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juli 2011