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VETERINÄR/220: Kokzidiosebekämpfung bei Geflügel (aid)


aid - PresseInfo 48 vom 26. November 2008

Kokzidiosebekämpfung bei Geflügel

Nippeltränken eignen sich gut für Impfung


(aid) - Die Kokzidose ist eine parasitäre Darmerkrankung, die besondere Bedeutung bei Geflügel hat. Der Vermehrungszyklus der parasitären Einzeller dauert nur wenige Tage und führt dazu, dass Kokzidien nahezu überall in der Umwelt vorkommen. Sie sind außergewöhnlich widerstandsfähig gegen Desinfektionsmittel und Umwelteinflüsse. Eine Möglichkeit zur Bekämpfung der Kokzidiose bietet die zur Vorbeugung beim Huhn zugelassene Impfung mit einem Lebendimpfstoff. Üblicherweise wird der Impfstoff über Stülptränken im Trinkwasser verabreicht. Eine Untersuchung in einem Geflügelbetrieb mit insgesamt 70.000 Broilerelterntieren in Sachsen ergab, dass mit der Verabreichung des Impfstoffs über Nippeltränken eine sichere und wirksame Impfung möglich ist. Die Impfung der Küken erfolgt am 6./7. Lebenstag. Die normale Wasserversorgung wird unterbrochen, bis die Tränken leer sind. Danach wird die Impfstofflösung über einen Vorlaufbehälter in die Nippeltränken einlaufen lassen. Nach kompletter Befüllung der Leitungen werden die Küken in Richtung Tränken getrieben und zur Wasseraufnahme angeregt. Ist die Impfstofflösung aufgebraucht, wird noch mit Leitungswasser nachgespült. Danach wird die normale Wasserversorgung wieder angeschlossen. Die klinischen Untersuchungen zeigten, dass in der ersten bis achten Lebenswoche keine ersichtlichen Herdenerkrankungen vorlagen und über die gesamte Aufzucht- und Produktionsperiode keine klinischen Erscheinungen der Kokzidiose auftraten. Das spricht nach Ansicht der betreuenden Tierärzte für die Zuverlässigkeit der Methode. Vorteil der Verabreichung über Nippeltränken ist, dass keine Zusatztränken benötigt werden und Arbeitszeit eingespart wird. Über die Untersuchungen berichtete die Zeitschrift "Tierärztliche Umschau".

aid, Renate Kessen


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Quelle:
aid PresseInfo Nr. 48 vom 26. November 2008
Herausgeber: aid infodienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. November 2008