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HAUSTIER/189: Silvester mit Tieren - Tiere sollten vor allem sichere Rückzugsmöglichkeiten haben (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 28. Dezember 2015

Silvester mit Tieren:
Tiere sollten vor allem sichere Rückzugsmöglichkeiten haben


Laute Raketen und Böller verängstigen am Silvesterabend viele Tiere. Einige reagieren sogar panisch. Der Krach ist für sie besonders belastend, da sie ein wesentlich feineres Gehör haben als Menschen. Tierhalter sollten versuchen, ihre Tiere möglichst gut gegen den Lärm abzuschotten und ihnen einen Rückzugsort bieten, an dem sie sich sicher fühlen. Meist reicht es schon, wenn eine vertraute Bezugsperson an einem solchen Abend bei den Tieren bleibt und ihnen durch einen bewusst ruhigen und entspannten Umgang Sicherheit vermittelt.

Um den Tieren zu Hause möglichst viel Ruhe zu bieten, sollte für Hunde, Katzen und kleine Heimtiere unbedingt bereits einige Tage vorher ein ruhiger Platz in einem Raum geschaffen werden, der zum Beispiel nicht direkt zur Straßenseite liegt oder in dem man die Fenster abdunkeln kann. Eine Katze braucht hier eine extra Katzentoilette. Vogelvolieren und Kleintiergehege sollten weit vom Fenster entfernt stehen und zusätzlich durch ein Tuch zu den Seiten des Raumes hin abgedeckt werden. Kleine Heimtiere, die in der Außenhaltung leben, sollten zusätzliche Versteckmöglichkeiten erhalten, die sie vor hellen Blitzen und lauten Knallen etwas abschirmen. Gassi gehen sollten Hundehalter mit ihren Tieren am 31. Dezember nur noch an der Leine, möglichst in ruhigeren Gegenden und zu Uhrzeiten, zu denen noch nicht geböllert wird. Katzen mit Freigang bleiben am Silvesterabend am besten im Haus. Immer wieder kommt es vor, dass Hunde und Katzen um die Silvesterzeit aus Angst wegrennen - daher sollten die Tiere unbedingt gekennzeichnet und registriert sein, um im Fall des Falles schnell ihrem Zuhause zugeordnet werden zu können. Böller in der Nähe von Waldrändern, auf Waldlichtungen, in Parkanlagen oder Höfen mit Tierhaltung zu zünden, sollte tabu sein: denn scheue Wildtiere in Wald und Flur reagieren besonders sensibel auf laute Geräusche. Auch bei Pferden und Rindern auf der Weide, besteht die Gefahr, dass sie in Panik geraten und ausbrechen.

Gewohnte Umgebung und Abläufe schaffen Sicherheit

Ein Herunterlassen der Rolles hilft ebenfalls, weniger vom Silvesterkrach und den grellen Lichtern mitzubekommen. Alle Fenster und Rollos stürmisch zu schließen, sollte jedoch tunlichst vermieden werden. Je mehr Hektik der Mensch in die Situation bringt, desto eher lässt sich das Tier hiervon verunsichern. Je souveräner und gelassener sich der Mensch dagegen verhält, desto eher erkennt das Tier in ihm einen Ruhepol und entspannt sich ebenfalls. Während einige Katzen und Hunde sich an ihrem Menschen orientieren und den direkten Körperkontakt suchen, verstecken sich andere lieber unter der Eckbank. Auch diese Reaktion ist völlig in Ordnung, solange man sich nicht zu vehement um das Tier "bemüht". Übermäßiges Streicheln oder Zureden helfen dem Tier dann wenig. Hilfreich kann es sein, gewohnte Spielrituale bei Hund und Katze durchzuführen, die die Haustiere ablenken und die vermeintliche Stresssituation in eine entspannte Atmosphäre wandeln. Insgesamt hilft es den Tieren, wenn die übliche Tagesroutine eingehalten wird. Auch beruhigende Musik kann bei manchen Tieren zur Entspannung beitragen.

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 28. Dezember 2015
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Dezember 2015

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