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JAGDEN, QUALEN UND VERWURSTEN/015: Maritimes Schlachten - heiße Spuren bis zum Ende ... (Sea Shepherd)


Sea Shepherd Global - Mittwoch, 23. März 2016

Illegales chinesisches Fischereischiff FU YUAN YU 076 erreicht Südchinesisches Meer

Zerstörung von Beweismitteln an Bord dokumentiert


Das Fischereischiff FU YUAN YU 076, eines von sechs Schiffen, denen Sea Shepherd nachweisen konnte, dass sie illegal im Indischen Ozean gefischt haben, hat dieses Meer verlassen und das Südchinesische Meer über die Straße von Malakka erreicht. Am 22. März 2016 um 8:36 Uhr UTC ist das Schiff südwestlich von Nansha Qundao (Spratly-Inseln) an der Grenze zur Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Indonesiens in der AWZ von China angekommen.


oben: FU YUAN YU 071 mit wehender Flagge und Kennung; unten: FU YUAN YU 076, Flagge um den Mast gewickelt, Kennung fehlt - Foto: © Tim Watters / Sea Shepherd Global

Ein Foto-Vergleich der FU YUAN YU 071 und der FU YUAN YU 076, der darauf hindeutet, daß das Schiff versucht, durch Abkleben der chinesischen Flagge und Entfernen des Identifikationsschildes seine Identität zu verbergen.
Foto: © Tim Watters / Sea Shepherd Global

Die FU YUAN YU 076 hat ihr Automatisches Identifikationssystem (AIS) ausgeschaltet. Sea Shepherds Flaggschiff STEVE IRWIN bleibt dem Wildererschiff auf den Fersen, um sicherzustellen, dass seine Position an die entsprechenden Behörden weltweit, u.a. auch in China, übermittelt wird.

Die STEVE IRWIN wird die FU YUAN YU 076 bis zu ihrem Hafen in China verfolgen, um zu verhindern, dass das Schiff unentdeckt fliehen kann und um zu gewährleisten, dass die chinesischen Behörden von der Ankunft und seinen Aktivitäten sofort in Kenntnis gesetzt werden.


oben: FU YUAN YU 071 mit Winde und weiteren Details; unten: FU YUAN YU 076 ohne Winde und die weiteren Details - Foto: © Tim Watters / Sea Shepherd Global

Dieser Foto-Vergleich der FU YUAN YU 071 und der FU YUAN YU 076 zeigt, daß bei letzterer Netzwinde und -rutsche fehlen; ein Versuch, Beweise für ihre illegalen Fischfangaktivitäten zu beseitigen.
Foto: © Tim Watters / Sea Shepherd Global

Siddharth Chakravarty, Kapitän der STEVE IRWIN, sagte: "Es ist die Aufgabe meines Schiffes dafür zu sorgen, dass alles dokumentiert wird, was zwischen dem Auffinden der FU YUAN YU 076 bis zu ihrer Rückkehr in den Hafen passiert ist. Das Schiff scheint auf dem Weg zurück nach China zu sein, und ich werde sämtliche Beweismittel, welche die illegalen Aktivitäten der FU YUAN YU-Flotte belegen, an die chinesischen Behörden übergeben, um sie bei der Strafverfolgung der Eigner und Kapitäne dieser Schiffe zu unterstützen."

Am 25. Januar 2016 wurde die FU YUAN YU-Flotte beim Fischen mit illegalen Treibnetzen im Indischen Ozean entdeckt. Diese Fischereimethode wurde durch ein Moratorium der Vereinten Nationen 1992 verboten. Die Crew der STEVE IRWIN dokumentierte die Aktivitäten der Flotte und konfiszierte einen 4 Kilometer langen Teil des Netzes.


Bug der Steve Irwin, am Horizont ein Schiff, das eine Spur nach sich zieht - Foto: © Eliza Muirhead / Sea Shepherd Global

Die FU YUAN YU 076 läßt eine Spur von Fischsäcken, die zum Verstauen des Fangs benutzt werden, in ihrem Kielwasser zurück.
Foto: © Eliza Muirhead / Sea Shepherd Global

Umfangreiche Berichte wurden an Interpol, die Thunfischkommission für den Indischen Ozean (IOTC), die Kommission über die Erhaltung von Südlichem Blauflossenthun (CCSBT) und an die chinesischen Behörden übergeben.

Als die STEVE IRWIN die FU YUAN YU 076 am 13. März 2016 abfing, hielt sich das Schiff bereits 2.000 Seemeilen nördlich von der Position auf, bei der sie zum ersten Mal im Januar 2016 dokumentiert worden war.


Ein Fischsack im Wasser - Foto: © Tim Watters / Sea Shepherd Global

Die FU YUAN YU 076 entledigt sich der Fischsäcke, die zum Verstauen des illegalen Fangs benutzt werden.
Foto: © Tim Watters / Sea Shepherd Global

Captain Chakravarty fügte hinzu: "Die Verlagerung der Flotte zu einem weit entfernten, völlig anderen Fischereigebiet kann darauf zurückgeführt werden, dass die Schiffe zuerst von Sea Shepherd auf frischer Tat ertappt wurden, zusammen mit einer starken Botschaft der chinesischen Behörden, welche die zerstörerische Flotte vermutlich zurückriefen."

Überraschenderweise ist die FU YUAN YU 076 jedoch gerade dabei, ihre Treibnetze an Bord zu zerstören. Dies ist ein offensichtlicher Versuch, die unmittelbar bevorstehenden Ermittlungen durch die chinesischen Behörden zu behindern.

Nachdem Sea Shepherd die Zerstörung dieser Beweismittel dokumentiert hat, ist davon auszugehen, dass dies auch auf den anderen Schiffen der FU YUAN YU-Flotte geschieht, um belastende Ausrüstung und Gerätschaften zu verbergen oder zu zerstören.


Crew bei der Arbeit - Foto: © Eliza Muirhead / Sea Shepherd Global

Crewmitglieder der Steve Irwin bergen Fischsäcke, die von der FU YUAN YU 076 entsorgt wurden.
Foto: © Eliza Muirhead / Sea Shepherd Global

"Mit Hilfe von Drohnen und Schlauchbooten haben wir zahlreiche Belege an Bord der FU YUAN YU 076 gefunden, die das Zerstören von Beweismitteln direkt bestätigen. Das Schiff hat nicht nur verbotene Treibnetze eingesetzt, sondern versucht nun auch, Beweismittel verschwinden zu lassen, bevor es in den Hafen zurückkehrt. Die Flotte hat mindestens 10 verschiedene internationale Gesetze gebrochen und mit der vorsätzlichen Vernichtung der Treibnetze die Liste noch verlängert. Mit all den von uns zusammengetragenen Beweisen bin ich guter Dinge, dass die chinesischen Behörden nach der Durchsuchung des Schiffes im Hafen die strafrechtlichen Mittel voll ausschöpfen können", sagte Captain Chakravarty.


Ein Fischsack mit chinesischer Aufschrift - Foto: © Tim Watters / Sea Shepherd Global

Einer der entsorgten Fischsäcke, die von der Sea Shephard-Crew geborgen wurden.
Foto: © Tim Watters / Sea Shepherd Global


Sea Shepherd Global

Sea Shepherd, gegründet 1977, ist eine internationale, gemeinnützige Naturschutzorganisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Zerstörung von Lebensräumen und das Abschlachten von Wildtieren in den Weltmeeren zu beenden, um Ökosysteme und Arten zu schützen und zu erhalten.

Sea Shepherd wendet innovative Taktiken der Direkten Aktion an, um zu ermitteln, zu dokumentieren und wenn nötig einzugreifen, um illegale Aktivitäten auf hoher See aufzudecken und ihnen entgegenzutreten. Durch den Schutz der Artenvielfalt unserer fein ausbalancierten marinen Ökosysteme trägt Sea Shepherd dazu bei, dass sie für zukünftige Generationen erhalten bleiben.

Weitere Informationen unter: www.sea-shepherd.de

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Quelle:
Pressemitteilung, 23.03.2016
Sea Shepard Global
Alexander Boersstraat 52, Amsterdam, 1071KZ
Niederlande
Internet: www.seashepherdglobal.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. März 2016

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