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VEREINE/181: Sterne des Sports 2011 (7) (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 13 / 27. März 2012
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Sterne des Sports 2011 (7): Tauchsportclub Adlershof


Nachhaltigkeit unter Wasser erleben: Tauchsportler engagieren sich für den Umweltschutz



Für den Tauchsportclub Adlershof im ProSport Berlin 24 e.V. ist Tauchen nicht nur Sport, sondern das direkte Erleben der Natur. Seit über zehn Jahren setzt sich der Verein aus Berlin deshalb auch für den Erhalt der Umwelt ein.

Die wenigsten Badegäste oder Wassersportler vermuten beim Sprung in eines der heimischen Gewässer wirklich Gefahren. Schließlich sind hierzulande kaum gefährliche Tiere in Seen unterwegs. Oftmals schlummern in der Tiefe aber ganz andere Risiken. In Form von alten Benzinfässern, scharfkantigen Stahlteilen oder Altmunition.

Die Sporttaucher aus Berlin-Adlershof haben sich zum Ziel gesetzt, diese Gefahren zu bekämpfen und dem Übel unter Wasser auf den Grund zu gehen. Seit 1991 sind die Umwelttaucher mindestens zwei Mal jährlich in Berliner Gewässern zum "Aufräumen" unterwegs.

Anfangs holten die "Umwelttaucher" noch ganze LKW-Ladungen an Unrat ans Ufer: Fahrräder, Kinderwagen, Nähmaschinen oder Radkappen waren meist die Klassiker und in nahezu jedem Teich zu finden. Erste Stationen des Umwelttauchens waren die Ausbildungsgewässer des Vereins, der Katjasee und der Helenesee in Frankfurt/Oder. Mit jeder Aktion der Taucher stieg die Aufmerksamkeit und schließlich wurden die Tauchgänge jedes Mal zum Ereignis.

"Tauchen ist kein Sport, wo man zugucken kann. Unsere Leute gehen ins Wasser und sind kurz danach weg", sagt Geschäftsführer Dieter Langenhahn. "Das ist für Zuschauer nicht so spannend. Also haben wir die Aktionen gemeinsam mit der Berliner Stadtreinigung (BSR) angekündigt und hatten immer mehr Beobachter. Und genau diese Neugierde führte auch dazu, dass die Menschen aufmerksamer wurden und uns Verunreinigungen der Seen sofort gemeldet haben." Mit der Zeit wurden die Müllberge nach den Tauchgängen tatsächlich kleiner.

"Für das Umwelttauchen braucht man schon ein gewisses Trainingsniveau", erklärt Dieter Langenhahn. Weil in vielen Seen die Sicht oft bei fast null liegt, werden diese Einsätze meist von den Profis durchgeführt. Aber auch die Tauchschüler fahren jedes Mal mit raus, festigen so die theoretischen Kenntnisse, helfen den Anderen und schulen nebenbei ihr Umweltbewusstsein. "Es ist wichtig für die Kinder und Jugendlichen, Nachhaltigkeit direkt zu erleben", so Langenhahn.

Und offenbar macht dieses Beispiel Schule. "Wir lesen immer öfter von ähnlichen Aktionen anderer Tauchclubs hier in Berlin. Das ist zwar eigentlich Konkurrenz. In diesem Fall nehmen wir sie aber gern in Kauf - im Sinne der Umwelt", versichert der Geschäftsführer des Tauchsportclubs Adlershof im ProSport Berlin e.V. Für die Sporttaucher selbst ist Klimaschutz Ehrensache. Sie haben mittlerweile eine Energieeffizienz-Analyse für ihr Klubhaus erstellen lassen und es nach Umweltaspekten umgestaltet. In Berlin gab es bei den "Sternen des Sports" 2011 für ihr Engagement im Bereich Klimaschutz den Landessieg. Die Bewerbung ging an die Berliner Volksbank.

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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 13 / 27. März 2012, S. 19
Der Artikel- und Informationsdienst des
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. April 2012