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PROJEKT/062: Programm "Integration durch Sport" - Folge 8 (DOSB)


DOSB Presse - Der Artikel- und Informationsdienst
des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Programm "Integration durch Sport": Beispiele aus der Vereinspraxis (Folge 8)

Heute: Budo-Club Heibelberg in Baden-Württemberg


Das Programm "Integration durch Sport" ist ein bundesweit durchgeführtes Projekt des Deutschen Olympischen Sportbundes und seiner Mitgliedsorganisationen. Unterstützt wird das Programm vom Bundesministerium des Inneren und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und richtet sich an Menschen mit Migrationshintergrund. In den kommenden Wochen stellen wir jeweils ein Good-Practice Beispiel, heute den Budo-Club Heidelberg in Baden-Württemberg, aus den Landessportbünden und Landessportjugenden vor.


"Gute Freunde können auch raufen"

Der Budo-Club befindet sich in Emmertsgrund/Boxberg, einem Stadtteil von Heidelberg mit einem Migrantenanteil von ca. 80 %. Der Verein hat.es sich zur Aufgabe gemacht, in diesem Stadtteil ein breit gefächertes Angebot zu unterbreiten: angesprochen werden Kinder und Jugendliche, speziell auch Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund, verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche sowie Senioren. Konzeptionelle Grundlage im Kinder- und Jugendbereich ist das Konzept "Gute Freunde können raufen", das in Zusammenarbeit mit der Badischen Sportjugend entwickelt wurde. Kooperationsbereitschaft, Vertrauen, Achtsamkeit und Rücksichtnahme sind Werte, die mit Hilfe der Konzeption verstärkt vermittelt werden sollen. Die Kinder und Jugendlichen werden von qualifizierten Übungsleitern unter anderem mit dem Thema "Körperkontakt" konfrontiert. Zunächst sollen die Kinder und Jugendlichen lernen, den Partner berühren zu können, Berührung zuzulassen und ihre Wahrnehmung und Erfahrung zu reflektieren.

In Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum Harlem wurde eine Mädchengruppe (6-12 Jahre), bestehend aus Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund, gebildet, für die das Konzept "Gute Freunde können raufen" speziell modifiziert wurde. Die Kinder lernen, in den Gruppen mit festen Regeln umzugehen, die sie selbst vereinbaren. Zudem kümmern sie sich eigenverantwortlich um ihre Ausrüstung und um das Säubern der Trainingsstätte, und lernen so Verantwortung zu übernehmen. Um die pädagogischen Zielsetzung erreichen zu können, legt der Budo-Club großen Wert auf die pädagogische Qualifizierung der Übungsleiterinnen und Übungsleiter, wobei eine Vielzahl der Jugendlichen aus dem Verein für diese Tätigkeit gewonnen werden konnte.

Eine gemeinsame Begegnungsplattform für kooperierende Partner bieten die regelmäßigen gemeinsamen Veranstaltungen, z.B. das jährliche Jugendkulturen-Fest oder andere stadtteilorientierte Aktionen. Der Verein arbeitet aktiv im örtlichen sozialen Netzwerk mit dem "Kooperationskreis junger Migranten" , mit den Schulen, mit dem evangelischen Kinder- und Jugendzentrum Boxberg, mit dem Internationalen Bund und dem Kinder und Jugendzentrum "Harlem". Das Engagement des Vereins kennt kaum Grenzen. Die Zielgruppen sollen in den kommenden Jahren noch ausgeweitet werden. Ein Angebot für Gehörlose ist ab 2008 geplant. Eine weitere Kooperation ist für Sommer 2008 mit krebskranken Kindern im nahegelegenen Erholungsheim der "Waldpiraten" geplant.

Weitere Informationen über das Programm "Integration durch Sport" unter
www.integration-durch-sport.de.


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 31 vom 31. Juli 2007, DOKUMENTATION XI, Seite 41
Der Artikel- und Informationsdienst des
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. August 2007