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POLITIK/295: Internationale Finanzmarkt-Krise beschäftigt WM-Organisatoren (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 45 / 4. November 2008
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Internationale Finanzmarkt-Krise beschäftigt WM-Organisatoren

Sonderberater empfiehlt Info-Kampagne über Kriminalitätsbekämpfung


Die Auswirkungen der internationalen Finanzmarkt-Krise machen auch vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika nicht halt. "Wir gehen aber davon aus, dass Ende 2009 die weltweite Unruhe auf dem Kapitalmarkt beendet sein wird", erklärte Danny Jordaan, der Hauptgeschäftsführer des südafrikanischen Organisationskomitees, bei einer Informationsveranstaltung in der südafrikanischen Botschaft in Berlin. Mit einem speziellen Beobachtungssystem und weiteren Kontrollmaßnahmen werde ohnehin versucht sicherzustellen, dass die Kosten für die neu zu errichtenden Stadien sowie für weitere Infrastrukturverbesserungen nicht aus dem Ruder laufen.

Die Finanzierung von Bauprojekten und Infrastrukturmaßnahmen für die WM sei die "größte Herausforderung", machte Jordaan deutlich. Alle Investitionsmaßnamen würden zu hundert Prozent von der Regierung finanziert. Diese Projekte seien auf hohem Niveau geplant und in der Umsetzung und hätten internationalen Standard. "Jede Organisation muss sich aktuell mit der globalen Finanzkrise auseinandersetzen." Darauf wies auch Horst R. Schmidt hin, der als Sonderberater des Fußball-Weltverbandes FIFA tätig ist. "Bei den anspruchsvollen Bauprojekten in Südafrika ist es enorm wichtig, dass sich Preise für Stahl und Zement nicht in astronomische Höhe bewegen. Die Krise der Kapitalmärkte und ihre Auswirkungen bereitet uns Kopfzerbrechen", unterstrich der Schatzmeister des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Schmidt, der auch im Sportausschuss des Deutschen Bundestages gemeinsam mit Botschaftsrat Ralf Arend einen Sachstandsbericht über die Vorbereitungen gab, empfahl dem südafrikanischen Organisationskomitee zudem eine umfassende Informationspolitik über Sicherheitsmaßnahmen zur Kriminalitäts-Eindämmung. Im Vorfeld der WM und des Confederations Cups im Juni 2009 werde im Land am Kap alles Menschenmögliche getan, um ein hohes Maß an Sicherheit zu gewährleisten. "Wer Angst hat, wird nämlich nicht zu einer WM reisen", sagte Schmidt.

Ständige Veröffentlichungen von Kriminalstatistiken mit positiven Erfolgen der Verbrechensbekämpfung genügten nicht, um Bedenken im Ausland zu zerstreuen, erklärte der bei den Organisatoren gern gesehene Experte. "Der Rückgang von Einbrüchen um zwei Prozent reicht nicht aus, um Fußballfans ein sicheres Gefühl zu vermitteln." Schließlich erwarte Südafrika zur WM 500.000 zusätzliche Besucher. Dabei müssten allerdings organisierte Reisen im Vordergrund stehen. Schmidt: "Spontane Reisen sind nicht empfehlenswert, weil das touristische System in Südafrika den Reisenden keine schnelle Entscheidung erlaubt."

FIFA-Kommunikationsdirektor Hans Klaus unterstrich, dass der Weltverband in den vergangenen Jahren stets eine "gute Unterstützung" der politischen Führung in Südafrika gehabt habe. Nach dem Wechsel im Präsidentenamt vor wenigen Wochen habe die FIFA sofort Kontakt mit dem neuen Amtsinhaber aufgenommen. "Es ist ganz klar, dass wir grünes Licht aufflackern lassen können", meinte Klaus zum Fortschritt der WM-Vorbereitungen: "Es steht wirklich gut."


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 45 / 4. November 2008, S. 24
Der Artikel- und Informationsdienst des
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. November 2008