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POLITIK/257: DOSB-Generaldirektor Michael Vesper zum EU-Weißbuch Sport (DOSB)


DOSB Presse - Der Artikel- und Informationsdienst
des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

DOSB-Generaldirektor Michael Vesper zum EU-Weißbuch Sport

"Ein Beleg für die gewachsene Bedeutung des Sports in Europa"


(DOSB PRESSE) Auf dem Hearing der EU-Kommission in Berlin würdigte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper das EU-Weißbuch Sport als Beleg für die gewachsene Bedeutung und Rolle des Sports in Europa. Er sagte: "Wir begrüßen das von der EU-Kommission vorgelegte Weißbuch. Wir freuen uns insbesondere darüber, dass die EU-Kommission die wichtige gesellschaftspolitische Rolle des Sports uneingeschränkt anerkennt. Beispielhaft seien nur die Bereiche der gesundheitlichen Vorbeugung, der Integration, der Bildung oder der Bekämpfung des Rassismus genannt. Jetzt kommt es darauf an, dem Sport die Instrumente an die Hand zu geben, um die an ihn gerichteten Erwartungen national und europäisch erfüllen zu können."

Zugleich forderte Vesper ein klares Bekenntnis zur Autonomie des Sports. Der spezifische Charakter des Sports muss stärker Berücksichtigung finden. Hier sieht Vesper konkreten Gesprächsbedarf zwischen der EU-Kommission, den Sportministern und Sportverbänden. Das Treffen der europäischen NOKs und des informellen Sportministerrates Mitte März in Slowenien sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg, dies zu erreichen. Die nicht-staatliche Sportbewegung müsse, ähnlich wie im Europarat, in den Dialog zwischen Europäischer Kommission und Mitgliedstaaten besser eingebunden werden.

Vesper warb auch für ein stärkeres "Sport Mainstreaming": Alle Gesetzgebungsvorhaben und Förderprogramme der EU müssen einem Sport-TÜV unterzogen und auf die Interessen des Sports abgeklopft werden, ob sie das gemeinnützige Wirken des Sports fördern oder ihm schaden. Der Generaldirektor zeigte sich zuversichtlich, dass sich das Weißbuch im Sinne des Sports fortschreiben lasse. Sei die Vorläuferstudie zum Weißbuch noch auf den Profifußball fixiert gewesen, wäre nun die gesellschaftliche Rolle des Sports neben die reine wirtschaftliche Betrachtungsweise getreten. "Jetzt kommt es darauf an, aus dem Weißbuch im Dialog mit dem Sport und den EU-Mitgliedsstaaten eine Erfolgsstory zu machen, die davon erzählt, dass die EU den Sport fördert, aber nicht kaputt reguliert."

Abschließend forderte Vesper die EU-Kommission auf, das von ihr geplante Förderprogramm inhaltlich eng mit den Sportverbänden abzusprechen, "um nicht an den Bedürfnissen vorbei zu agieren". In diesem Zusammenhang verwies Vesper auf die starke Unterstützung des Europäischen Parlaments hin, das ebenfalls an eine eigene Haushaltslinie für den Sport im Haushalt 2009 nachdenkt.


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 11, 11. März 2008, S. 6
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. März 2008