Schattenblick →INFOPOOL →SPORT → FAKTEN

FRAGEN/027: Dr. Rolf Müller zum Stichwort Landessportbünde (DOSB)


DOSB Presse - Der Artikel- und Informationsdienst
des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Stichwort: Landessportbünde
Fünf Fragen an Dr. Rolf Müller, Präsident des LSB Hessen und neu gewählter Vorsitzender der Konferenz der Landessportbünde

"Ich wünsche eine adäquate Finanzausstattung des organisierten Sports"


DOSB PRESSE: Welche Aufgaben stehen für Sie in Ihrem Amt als Sprecher der Landessportbünde in den beiden nächsten Jahren im Vordergrund?

MÜLLER: Wir müssen als Landessportbünde unsere gemeinsamen Positionen weiter ausbauen, diese weiter "schärfen" und natürlich auch selbstbewusst nach innen und außen vertreten. Das werden wir auch gegenüber dem DOSB so halten, und dort, wo es unserer Auffassung nach notwendig sein wird, kritisch-konstruktive Kontrapunkte setzen.

DOSB PRESSE: Sie waren ein kritischer Begleiter bei der Bildung des neuen DOSB. Wie beurteilen Sie die Stellung der Landessportbünde knapp zwei Jahre nach der Fusion von DSB und NOK?

MÜLLER: Die Landessportbünde haben zu einer großen Geschlossenheit bei gemeinsamen Themen, aber auch in ihrer Meinungsbildung und -vertretung, gefunden. Das wird am Beispiel der Position zum Staatsvertrag für Glücksspiel, dem Thema Schulentwicklung und in vielen anderen Bereichen deutlich. Die jetzt verabschiedete "Lübecker Erklärung" ist eine gute Basis, auf der wir in den nächsten beiden Jahren selbstbewusst aufbauen werden.

DOSB PRESSE: An welchen Stellen (in welchen Themenbereichen) sollte Ihrer Meinung nach die Zusammenarbeit zwischen den Landessportbünden und dem DOSB weiter intensiviert werden?

MÜLLER: Ich sehe viele Möglichkeiten im Bereich einer gemeinsamen Vermarktung des organisierten Sports. Nehmen Sie als Beispiel die Zeitschriften der Landessportbünde mit einer Gesamtauflage von mehr als 250.000 Exemplaren. Das ist ein mächtiges Marketinginstrument, das wir perspektivisch verstärkt nutzen müssen. Weiterhin denke ich an konzertierte, themenorientierte Aktionen, die im Vorfeld eng zwischen DOSB und den Landessportbünden abgestimmt sind und von allen mitgetragen werden können.

DOSB PRESSE: Welche Wege sollten in diesem Zusammenhang beschritten werden?

MÜLLER: Die Kommunikation zwischen dem DOSB und den Landessportbünden muss intensiviert, und Aktionen und Kooperationen müssen transparenter geplant und durchgeführt werden.

DOSB PRESSE: Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, der die Entwicklung des organisierten Sports in der Bundesrepublik anbelangt, wie würde der lauten?

MÜLLER: Ich wünsche mir, und mit diesem Wunsch stehe ich nicht alleine, eine auch in Zukunft adäquate Finanzausstattung des organisierten Sports. Der Sport kann seine gesellschaftspolitischen Aufgaben nur erfüllen, wenn er auch weiterhin über die notwendigen Mittel verfügt. Wenn diese Mittel weg brechen, wird dies eine nicht zu schließende Lücke reißen. Die sozialen, integrativen oder gesundheitspolitischen Aufgaben, die unsere Vereine wahrnehmen, kann der Staat so nicht leisten. Eine Gesellschaft ohne den organisierten Sport wäre eine im doppelten Wortsinne arme Gesellschaft.


*


Quelle:
DOSB-Presse Nr. 18/29. April 2008, S. 4-5
Der Artikel- und Informationsdienst des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
Herausgeber: Deutscher Olympischer Sportbund
Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt/M.
Tel. 069/67 00-255
E-Mail: presse@dosb.de
Internet: www.dosb.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Mai 2008