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GESCHICHTE/200: Vor 40 Jahren - SPD würdigte Arbeit der Deutschen Sportjugend (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 6 / 9. Februar 2010
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Vor 40 Jahren: SPD würdigte Arbeit der Deutschen Sportjugend

Von Friedrich Mevert


Nur der damalige Bundeskanzler Willy Brand war verhindert. Doch sonst war am 26. Februar 1970 die erste Garnitur der Regierungspartei SPD aufgeboten, um in der Bonner SPD-Zentrale, der legendären "Baracke", mit dem Vorstand der Deutschen Sportjugend (dsj) zu sprechen: darunter die beiden Stellvertretenden Parteivorsitzenden Herbert Wehner und Bundesverteidigungsminister Helmut Schmidt, die Bundesfamilien- und Jugendministerin Käthe Strobel, Bundesgeschäftsführer Hans-Jürgen Wischnewski und der Vorsitzende des SPD-Sportbeirates Friedel Schirmer.

Vor allem Wehner unterstrich mit einer Klarheit wie selten zuvor andere führende Politiker die Bedeutung der sportlichen Jugendarbeit für die Sozial- und Bildungspolitik.

"Allen redlichen Bemühungen um die richtige Einordnung des Sports in unser Leben fehlt noch immer die feste Grundlage", sagte Wehner. "Und dies solange, bis es die Regierung schafft, Erkenntnisse und Erfahrungen von Jahren endlich einmal so darzustellen, wie es dem Sport zukommt. Ich wüsste nicht, und hier schließe ich alle Bereiche der Persönlichkeitsbildung bis zum politischen Engagement mit ein, was mehr Wert hätte als das sportliche Mittun in eine Gemeinschaft. Der zukunfts- und richtungsweisende Grundsatz zur Überwindung aller Schwierigkeiten und zur Bewältigung des großen sportlichen Aufgabenkatalogs muss von der klaren Erkenntnis ausgehen, dass Sporttreiben ein Wert an sich ist."

In den dreistündigen Beratungen fand der dsj-Vorstand mit den 1. und 2. Vorsitzenden, Dieter Buchholtz und Hans Hansen, an der Spitze, viel Verständnis für die Probleme bei der Förderung sportlicher Jugendarbeit aus dem Bundesjugendplan; Themen waren auch die Zusammenarbeit vom verbesserungsbedürftigen Schulsport über die geplante Trimm-Aktion des Deutschen Sportbundes bis zum Sport in der Bundeswehr.

Ähnlich würdigten im Verlauf des Jahres die Partei- und Fraktionsvorstände der Bundestagsparteien das Wirken des größten deutschen Jugendverbandes, der sich im ersten Jahr nach dem Austritt aus dem Deutschen Bundesjugendring erfolgreich um ein eigenständiges gesellschaftspolitisches Profil bemühte. Die Politiker verschlossen sich parteiübergreifend den vorgetragenen Argumenten nicht: Der Haushaltsausschuss des Parlamentes setzte bereits für das Jahr 1970 die Zuschüsse für die dsj gegenüber dem ursprünglichen Entwurf der Bundesregierung um ein Drittel höher an, und entsprechend beschloss der Deutsche Bundestag.


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 6 / 9. Febraur 2010, S. 21
Der Artikel- und Informationsdienst des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Februar 2010