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FINANZEN/087: "Zusätzliche Mittel helfen uns, konkurrenzfähig zu sein" (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 49 / 2. Dezember 2008
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Dr. Vesper: "Zusätzliche Mittel helfen uns, konkurrenzfähig zu sein"

Deutscher Bundestag verabschiedet Sportfördermittel im BMI-Etat für 2009


(DOSB PRESSE) DOSB-Generaldirektor Dr. Michael Vesper hat nach der Beschlussfassung über den Haushalt des Bundesinnenministeriums durch den Deutschen Bundestag eine positive Bilanz der Etatberatungen des Bundes gezogen. "Es ist gut, dass in die Spitzensportförderung Bewegung kommt", erklärte er. "Die zusätzlichen Mittel werden uns helfen, konkurrenzfähig zu sein. Wenn wir im kommenden Jahr noch stärker und gezielter in die Verbesserung der Trainingsbedingungen investieren, wird das unsere Chancen mit Blick auf London 2012 verbessern." Nach der Schlussabstimmung im Plenum stehen nunmehr die Etatansätze in der Titelgruppe 01 (Sportförderung) im Einzelplan 06 endgültig fest. 135,954 Millionen Euro wurden für 2009 bereitgestellt; im laufenden Jahr stehen 126,794 Millionen Euro zur Verfügung.

Gegenüber dem Etatentwurf des BMI hatte der Haushaltsausschuss in seiner sogenannten Bereinigungssitzung noch diesen "Nachschlag" vorgenommen: Die Stiftung Deutsche Sporthilfe soll auch 2009 eine Zuwendung von einer Million Euro erhalten - damit erhöht sich der Kernansatz des Titels "Für zentrale Maßnahmen auf dem Gebiet des Sports" auf 89,021 Millionen Euro; Projektförderung für IAT und FES plus 1,6 Millionen Euro (nunmehr insgesamt 11,696 Millionen Euro); Förderung von Sportveranstaltungen mit einem Zuschlag für die World Games in Höhe von 400.000 Euro (3,485 Millionen Euro), Zuschuss an die WADA plus 43.000 Euro (555.000 Euro); drei Millionen Euro mehr für die Position Zuwendungen für Sportanlagen des Spitzensports (22,15 Millionen Euro) und zusätzlich Verpflichtungsermächtigungen über neun Millionen Euro im Jahr 2010 sowie 8,65 bzw. vier Millionen Euro für die folgenden Jahre.

Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble hat die Steigerung der Sportfördermittel des Bundes als notwendige politische Entscheidung herausgestellt. "Das Ziel ist erreicht worden, die immer schon knappen Mittel aufzustocken", erklärte der CDU-Politiker am 25. November in der zweiten und dritten Lesung im Deutschen Bundestag. "In diesem Sinne ist es auch wichtig, dass wir weiterhin dem freien Sport in unserem Lande helfen, um im härter werdenden Wettbewerb der Besten der Welt Schritt zu halten, eine Position zu verteidigen oder dort, wo wir besser werden können, auch besser zu werden." Insgesamt gingen bei den Schlussberatungen über den BMI-Haushalt insgesamt drei Rednerinnen und Redner auf den Sport ein.

Die SPD-Haushaltspolitikerin Bettina Hagedorn erklärte, Bundesländer und Wirtschaft seien ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen, den Antidoping-Kampf ausreichend finanziell zu unterstützen. So habe der Bund seit 2003 insgesamt 9,1 Millionen Euro in das Stiftungskapital der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) gezahlt. Hingegen seien von anderen Zustiftern nur Kleinbeiträge in den Kapitalstock geflossen; dies sei "beschämend". "Ich appelliere von dieser Stelle aus dringend an die Länder und die Wirtschaft, endlich ihrer Verantwortung gerecht zu werden; denn die NADA braucht mehr Stiftungskapital", sagte die Parlamentarierin.

Als Schlussrednerin der Debatte unterstrich die Abgeordnete Dagmar Freitag, Sportobfrau der SPD-Bundestagsfraktion, sie sei "froh" darüber, "dass es sich einmal mehr um einen Sporthaushalt handelt, der sich aus unserer Sicht sehen lassen kann. Wir können erneut einen erheblichen Aufwuchs verzeichnen und das in Zeiten, wie sie schwieriger kaum sein könnten." Mit der Bereitstellung von 400.000 Euro für die Entsendung von Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu den World Games in Taiwan habe das Parlament darüber hinaus eine Botschaft an die nichtolympischen Verbände gesandt, dass ihre Teilnahme an den World Games finanziell sichergestellt sei.

Frau Freitag betonte, wie wichtig die Mittelsteigerung für IAT und FES seien, weil beide Institute "anerkannt gute Arbeit" leisteten. Wörtlich: "In der kommenden Sitzungswoche (am 3. Dezember, die Redaktion) werden wir uns im Sportausschuss erneut mit dem Thema Sportwissenschaft beschäftigen. Ich sage nicht ohne Grund: Für Eifersüchteleien zwischen den Protagonisten ist kein Platz mehr. Auch im Hinblick auf die Sportwissenschaft muss unser Ziel sein, den vor uns liegenden Weg gemeinsam zu gehen."


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 49 / 2. Dezember 2008, S. 6
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Dezember 2008