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BERICHT/584: Drumbo-Cup in Berlin - aber wie lange noch? (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 16 / 14. April 2009
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Drumbo-Cup in Berlin - aber wie lange noch?

Verantwortliche hoffen auf Fortsetzung des größten Hallen-Schulturniers


Zum 35. Mal fand in Berlin der Drumbo-Cup statt, jenes riesige Hallenfußball-Turnier der Grundschulen, an dem sich auch diesmal wieder mehr als 400 Mannschaften aus der Hauptstadt und dem nahegelegenen Potsdam in Vor- und Zwischenrunden sowie dem Finale beteiligten. Dank der Dresdner Bank, die diesen Wettbewerb seit seiner Premiere 1975 mit viel Engagement begleitet und ihn in all den Jahren finanziell mit fünfstelligen Summen unterstützte: Wenngleich diese auch nicht im Entferntesten mit jenen Dimensionen zu vergleichen sind, wie das bundesweit mit dem Grünen Band der Fall ist, jener vorbildlichen Nachwuchsaktion, durch die gemeinsam mit dem DOSB die Talentförderung im Verein angekurbelt werden soll und die erfreulicher Weise auch 2009 wieder zum Tragen kommt. Nicht ganz unberechtigt wurde unter Berlins Fußball-Verantwortlichen die bange Frage diskutiert, ob und wie lange noch die Sponsor-Bereitschaft garantiert bleibt, nachdem ja, wie allseits bekannt, dieses Geldinstitut inzwischen in die Obhut der Commerzbank gelangte und dort eventuell andere Prioritäten gesetzt werden könnten. "Wir würden gern dieses Turnier erhalten", erklärte Direktor Uwe Driller, Vorsitzender der Geschäftsleitung in Berlin, der im Anschluss an die Veranstaltung in der Charlottenburger Sporthalle einen 5.000-Euro-Scheck der Staatssekretärin Claudia Zinke für den Berliner Fußball überreichte. Zudem habe er einen Brief an die Zentrale in Frankfurt/Main geschrieben und darum gebeten, sich weiter wohlwollend dieser ausgezeichneten und traditionsreichen Veranstaltung anzunehmen, damit sie auch künftig im bisherigen Rahmen stattfinden kann.

"Es ist geradezu gigantisch, was hier auf die Beine gestellt wird. Man muss den Gründungsvätern wirklich ein dickes Kompliment machen", so der Bank-Manager, "aber auch dem hiesigen Fußball-Verband sowie der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, die soviel Aufmerksamkeit Europas größten Schul-Turnier schenken." Hier wird sowohl soziales Engagement verlangt, was in einer Großstadt und dem speziellen Berliner Schmelztiegel mit so vielen unterschiedlichen kulturellen und sprachlichen Besonderheiten der Fall ist, als auch Eigenschaften wie Teamgeist und Anstand gefördert. Nicht zuletzt aus diesem Grund hat auch die Deutsche Olympische Gesellschaft, so deren Vorsitzender Hans-Jürgen Bartsch, einen Fair-Play-Pokal gestiftet, der für hervorragendes sportliches Verhaltens ausgelobt wurde. Bernd Schulz als Präsident des Berliner Fußball-Verbandes wies darauf hin, dass dieses Hallenturnier eine der wichtigsten Sichtungsmaßnahmen im Schulbereich darstellt. Auch ein Pierre Littbarski, "Icke" Häßler und Christian Ziege, allesamt Nationalspieler geworden, nahmen einst mit ihren Klassenkameraden an diesem Turnier teil. Speziell den Mädchen soll verstärkt Aufmerksamkeit zuteil werden, die immer noch klar in der Minderheit sind, aber im Hinblick auf die Fußball-WM 2011 sicherlich mehr und mehr in den Focus rücken.

Bartsch, Consultant der Dresdner Bank und wie Roland Röseler einer der Gründer des Turniers, zugleich aber auch Vizepräsident des Berliner Fußball-Verbandes, rechnet mit positiven Signalen aus der Zentrale, denn diese Veranstaltung gehört wie die Verabschiedung Berliner Sportler zu den Olympischen Spielen und die Unterstützung von Golfturnieren zu den nicht mehr wegzudenken Aktivitäten des Geldhauses am berühmten Brandenburger Tor.


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 16 / 14. April 2009, S. 18
Der Artikel- und Informationsdienst des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Mai 2009