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BERICHT/490: 1. Deutscher Olympischer Sport-Kongreß in Berlin (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 31 / 29. Juli 2008
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Meilenstein für das Spiegelkabinett des DOSB

1. Deutscher Olympischer Sport-Kongress in Berlin


(DOSB PRESSE) Der 1. Deutsche Olympische Sport-Kongress endete am Samstagmittag in Berlin mit dem Versprechen, dass der gelungenen Auftaktveranstaltung weitere folgen werden. "Der Kongress soll jährlich eine feste Größe werden", sagte DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach vor rund 300 Kongress-Teilnehmern. Der Sport brauche solche Ereignisse, "um besser zu verstehen, wie er von außen betrachtet, gewichtet und hoffentlich auch geschätzt wird". Zwei Tage lang hatten bei der Premiere in der hauptstädtischen Repräsentanz der Deutschen Telekom Politiker wie Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, der frühere Außenminister Klaus Kinkel sowie Wissenschaftler, Medienvertreter, Sponsoring-Spezialisten, Funktionäre wie DFB- Präsident Theo Zwanziger sowie frühere Athleten wie Rekord-Olympiasiegerin Birgit Fischer, Schwimmer Michael Groß oder Ruderin Meike Evers das Phänomen Sport als "Spiegel und Vorbild der Gesellschaft" betrachtet. Insgesamt diskutierten zwei Dutzend Experten auf dem hochkarätig besetzten Podium. Friedhelm Julis Beucher, der frühere Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, würdigte den Kongress unmittelbar vor den Olympischen Sommerspielen in Peking vom 8. bis 24. August als einen "Meilenstein für den Sport". "Diese Art der Veranstaltung ist richtig und wichtig, um die Grundlagen des Sports in ihrer gesamten Breite zu behandeln."

So gesehen ist der Meilenstein nun für jedermann sichtbar platziert, und Bachs Hinweis auf weitere Kongresse kündigte die Kreation einer Art von Spiegelkabinett an, in dem sich der Dachverband wie der Sport insgesamt fortan im Jahresrhythmus werden betrachten können. Natürlich soll dies kein Kabinett nach dem Vorbild der Jahrmarktsbelustigung sein mit ihren konvexen und konkaven Zerrbildern fürs persönliche Amüsement. Dem Sport muss es um ein Spiegelkabinett der anderen Art zu tun sein. Um die realistische, sachlich-nüchterne, distanzierte und nachhaltige Reflexion seiner Vorzüge und Schwächen, um die saubere Analyse seiner Antriebskräfte und Hemmnisse, und zwar aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Für diese Drauf- und Einsichten ist kein Spiegel der Welt groß genug, dafür braucht es vieler solcher famosen Instrumente. Ein ganzes Arsenal ist vonnöten. Allein deshalb, weil der Sport mittlerweile in so viele Teilsysteme zerfällt und zergliedert ist, dass er im Grunde ein eigenes Universum mit den herrlichsten, faszinierendsten Erscheinungen des Lichts wie den tiefsten, abstoßenden Schattierungen verkörpert.


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 31 / 29. Juli 2008, S. 7
Der Artikel- und Informationsdienst des
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. August 2008