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BERICHT/478: Das ist die Höhe - Stabhochspringerin Anna Battke (hoch3 - TU Darmstadt)


hoch3 - Nr. 2 / April 2008
Die Zeitung der Technischen Universität Darmstadt

Das ist die Höhe
Stabhochspringerin Anna Battke trainiert für Olympia (*)

Von Martina Merz


Die Olympischen Spiele in Peking dieses Jahr sind das Ziel vieler Sportler. Sie trainieren hart, um die Qualifikationswettkämpfe zu bestehen. Eine von ihnen ist Anna Battke, Studentin an der TU Darmstadt und leidenschaftliche Stabhochspringerin.

Anna Battke ist eine Überfliegerin - im wahrsten Sinne des Wortes. Mit viel Motivation und einer gehörigen Portion Talent hat sich die 23-jährige Psychologiestudentin in den vergangenen dreieinhalb Jahren in die Spitze der deutschen Stabhochspringerinnen katapultiert. "Das Wichtigste beim Stabhochspringen ist, dass man keine Angst hat", erklärt Battke - bei Sprüngen über Höhen von 4,50 Meter und mehr ist Schwindelfreiheit gefragt. Trotz ihres späten Einstiegsalters - die meisten beginnen bereits in der frühen Jugend -, hat Battke es schnell nach oben geschafft. Bei ihrem ersten Wettkampf vor rund drei Jahren sicherte sie sich mit 3,30 Metern direkt die Qualifikation für die Deutschen Jugendmeisterschaften, drei Monate später folgte mit der Überquerung der Viermetermarke die Qualifikation für die Jugendweltmeisterschaften.

"Stabhochsprung ist eine Arbeitsdiziplin"

Inzwischen trainiert Battke bis zu sieben Mal in der Woche: Krafttraining, Geräteturnen, Lauftraining sowie Technik- und natürlich Sprungtraining stehen auf dem Programm. "Mein Vereinswechsel im letzten Jahr gab den Ausschlag, wirklich intensiv zu trainieren. Seitdem läuft es richtig gut. Stabhochsprung ist eine Arbeitsdisziplin, in der man sich mit der nötigen Kraft und Technik schnell hocharbeiten kann", erklärt Battke, zu deren bislang größten Erfolgen der dritte Platz bei der U23-Europameisterschaft 2007 sowie der zweite Platz bei der diesjährigen Deutschen Hallenmeisterschaft im Januar und die damit einhergehende Qualifikation für die Weltmeisterschaft zählen. Anna Battkes großes Ziel ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking. "Es gibt in Deutschland sechs Springerinnen, die die Norm schaffen können, aber nur drei dürfen mit", erklärt die TU-Studentin, die mit ihrem deutschen Vizemeistertitel bereits einen wichtigen Schritt in Richtung Peking gemacht hat. Maßgeblich für eine Nominierung ist nämlich das Abschneiden bei den zweimal im Jahr stattfindenden Deutschen Meisterschaften. Somit muss Battke auch bei dem im Juli stattfindenden Freiluftwettkampf eine gute Platzierung erreichen. Ihre Chancen schätzt die gebürtige Düsseldorferin gut ein, obwohl ihr der späte Einstieg in die technisch wohl anspruchsvollste Leichtathletikdisziplin zum Nachteil gereichen könnte: "Die anderen Springerinnen haben mehr Erfahrung als ich, mir fehlt es an Konstanz, und meine Technik ist noch nicht so gut. Außerdem sind meine Wettkampfergebnisse manchmal zu sehr von meiner Stimmung abhängig. Gut ist aber, dass ich sehr lange Stäbe springe. Und je länger die Stäbe, umso höher kommt man", erklärt Battke.

Ihr Traum: Ein eigenes Kinderheim

Neben dem Sport spielt auch die berufliche Zukunft eine wichtige Rolle in Anna Battkes Leben. Zum vergangenen Wintersemester wechselte sie von der Uni Göttingen an die TU Darmstadt, wo sie nun im vierten Semester des dreijährigen Bachelor Psychologie studiert. In Darmstadt kann Anna Battke durch die Nähe zu ihrem Trainings- und Wohnort Mainz Sport und Studium optimal verbinden. "Ich will den Bachelor unbedingt durchziehen und durch den Sport nicht unnötig hinauszögern. Den Master würde ich dann gerne im Ausland machen. Und spätestens wenn ich den Master habe und das beruflich nicht mehr hinkommt, wird dann wohl auch mit dem Sport Schluss sein", erklärt Battke, in deren langfristiger Lebensplanung der Leistungssport keine Rolle spielt: "Ich möchte Kinderpsychologin werden. Mein langfristiges Ziel ist es, irgendwann ein Kinderheim zu eröffnen. Und ich würde gerne mal eine Weltreise machen." Mit der Teilnahme in Peking wäre die erste Etappe dieser Reise schon gemacht.

Mehr über Anna Battke gibt es auf den Internetseiten des USC Mainz:
www.uscmainz.de.



(*) Hinweis der Schattenblick-Redaktion:
Wie der Deutsche Leichtathletik Verband schon am 26.06.2008 meldete, wird Anna Battke nicht in Peking starten können, da sie wegen einer Achillessehnen-Entzündung eine längere Pause einlegen muß.
(siehe auch: http://www.leichtathletik.de/index.php?NavID=25&SiteID=28&NewsID=17754)


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Quelle:
hoch3 Nr. 2, April 2008, Seite 12
Die Zeitung der Technischen Universität Darmstadt
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Juli 2008