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BERICHT/474: Sporthistorisches Denkmal im Hightech-Gewand (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 27 / 1. Juli 2008
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Sporthistorisches Denkmal im Hightech-Gewand hat täglich geöffnet
Führungen durch das Olympiastadion und den Olympiapark Berlin

Von Dr. Detlef Kuhlmann


Das Berliner Olympiastadion gilt als die geschichtsträchtigste Sportstätte in Deutschland. Das sporthistorische Denkmal im Hightech-Gewand ist heute die modernste Sportarena Europas. Sie wurde einst von den Nationalsozialisten für die Olympischen Spiele 1936 als größtes Sportgelände der Welt errichtet. Damals bot es 110.000 Zuschauern Platz. Nach der letzten grundlegenden Sanierung zur Fußballweltmeisterschaft 2006 mit neuer kompletter Überdachung und einer blauen 400-m-Bahn bietet es nunmehr für genau 74.244 Menschen Sitzgelegenheit bei Sport- und Kulturveranstaltungen. Ein täglicher Besuchermagnet ist das Stadion im Berliner Stadtteil Charlottenburg aber so oder so: Täglich strömen bis zu 3.000 Gäste auf das über 100 Hektar große Sportgelände - ganz abgesehen von den großen "ausverkauften" Sportevents wie beispielsweise bei den DFB-Pokalfinalspielen oder beim 67. DKB-ISTAF in der Leichtathletik, das rund 70 Mio. Menschen in 150 Ländern verfolgt haben. Seit ein paar Wochen dürfen abends sogar Freizeitläufer einmal in der Woche "vor leerer Kulisse" auf der blauen Bahn unter der Leitung der Berliner Marathon-Legende Bernd Hübner trainieren - längst wirft auch die Leichtathletik-Weltmeisterschaft im August 2009 ihre Schatten voraus.

Interessierte Besucher können jedoch nicht nur das Olympiastadion selbst besichtigen, das im vergangenen Jahr vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und der Internationalen Vereinigung Sport- und Freizeiteinrichtungen (IAKS) mit dem "Award in Gold" als Preis für "vorbildliche Sanierung" ausgezeichnet wurde. Neben einem "normalen" Tribünenrundgang lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen der Arena der FIFA WM 2006: Eine solche Tour beginnt am Olympischen Tor (Eingang Ost vor dem Olympischen Platz), führt dann ins Untergeschoss zu den sechs Umkleidekabinen mit den Entmüdungsbecken, umfasst die Aufwärmhalle, die Polizeiwache und den großräumigen Küchenbereich genauso wie den VIP-Säle und Lounges für 1.700 Personen und endet womöglich in der Stadionkapelle, wo mittlerweile auch Taufen und Hochzeiten stattfinden können. Die "Kirche im Stadion" bietet Platz für rund 50 Personen.

Insgesamt 27 neu aufgestellte Glasstelen informieren die Gäste beim Rundgang mit Daten und Fakten zur wechselvollen Geschichte der Arena, die ab 1934 an jenem Ort erbaut wurde, wo sich zuvor das (erste) sog. Deutsche Stadion befand. Im äußeren Rund des Stadions sind Betonsäulen platziert, auf denen die Namen aller deutschen Sieger und Siegerinnen bei sämtlichen Olympischen Spielen zu lesen sind - im August dieses Jahres kommen hoffentlich viele weitere hinzu. In der Sommersaison, die noch bis zum 15. September dauert, ist das Olympiastadion außer an Spiel- und Veranstaltungstagen täglich von 9 bis 20 Uhr für Besucher geöffnet. Weitere Informationen auch im Internet unter www.olympiastadion.de sowie über die telefonische Infohotline 030/25002322.

Spezielle Führungen durch den angrenzenden Olympiapark Berlin (einschließlich Maifeld, Glockenturm und Coubertin-Platz) bieten darüber hinaus im Sommerhalbjahr auch wieder an Sonntagen von 14 bis 16 Uhr die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Sportmuseums Berlin an, das ebenfalls seinen Standort auf dem Areal hat, das von 1952 bis 1994 als Hauptquartier der Britischen Streitkräfte in Berlin diente. Bei diesen speziellen sporthistorischen Rundgängen werden die Gebäude des sog. Deutschen Sportforums mit dem Haus des Deutschen Sports und seinem berühmten Kuppelsaal genauso besichtigt wie die gedeckten (z.B. das Schwimmbad) und ungedeckten Sportanlagen (z.B. das Hanns-Braun-Stadion).

Gruppenführungen, einschließlich Führungen durch die aktuellen Sonderausstellungen des Sportmuseums (z.B. aus Anlass von Projekttagen für Schulklassen) können auch tel. vereinbart werden unter
030/305 83 00 oder per Email: sportmuseum-berlin@t-online.de.


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 27 / 1. Juli 2008, S. 26
Der Artikel- und Informationsdienst des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Juli 2008