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BERICHT/405: Olympia 2018 in den Alpen muß umweltfreundlich sein (DOSB)


DOSB Presse - Der Artikel- und Informationsdienst
des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Der DOSB-Ehrenpräsident lobt das Münchener Konzept

"Olympia 2018 in den Alpen muss klima- und umweltfreundlich sein"


(DOSB PRESSE) Das Münchner Bewerbungsprojekt für die Olympischen Winterspiele 2018 muss nach Auffassung des DOSB-Ehrenpräsidenten Manfred von Richthofen unter dem besonderen Qualifikationskriterium "ökologische Verträglichkeit" evaluiert werden. Im Deutschlandradio Kultur erklärte er, das Internationale Olympische Komitee (IOC) werde im Bewerbungsverfahren genau prüfen, was klimafreundlich und umweltneutral ist. Von Richthofen: "Durch die globale Klimaveränderung muss sich das IOC Gedanken machen, wohin es in Zukunft Olympische Winterspiele vergibt. Weltweit kommen vielleicht bald nur noch zwei, drei schneesichere Gegenden in Frage. Alpine und nordische Disziplinen auf Kunstschnee oder das Heranschaffen größerer Mengen aus den industriellen Kühlhäusern sind auf keinen Fall umweltverträglich."

Das von der Vollversammlung des Münchner Stadtrats kommunalpolitisch angeschobene Projekt zeige im Prinzip "ein sehr gutes Konzept", sagte der Unternehmer aus Berlin, der seinen Zweitwohnsitz in Rottach-Egern am Tegernsee hat, im Vorfeld der DOSB-Mitgliederversammlung am Samstag, 8. Dezember, in Hamburg. "Positiv ist, dass die Aktiven der deutschen Wintersportverbände, insbesondere die Eisschnellläufer und die Bob- und Schlittensportler, weltweit Anerkennung genießen und die Spiele in einer wohlhabenen Gegend stattfinden sollen. Ich verspreche mir, dass die Bewerbung auch eine breite Unterstützung von der bayrischen Wirtschaft erhält. Das sind ganz wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kandidatur."

Dennoch dürfe man - so unterstrich er - nach den Erfahrungen der gescheiterten Bewerbungsprojekte Berchtesgaden 1994, Berlin 2000 und Leipzig 2012 die IOC-Kriterien, die nunmehr berechtigterweise auch ökologische Nachhaltigkeit ("grüne Spiele") verlangten, nicht leichtfertig nur durch die nationale Brille betrachten. Fehler wie bei der zuletzt falsch vorgenommenen Evaluierung eines deutschen Bewerbers, bei denen allein Hamburg die Voraussetzungen des IOC in allen Punkten erfüllen konnte, dürften nicht mehr vorkommen, betonte von Richthofen. Leipzig scheiterte schon in der IOC-Vorrunde, weil nach Ansicht der IOC-Administration Standards wie verkehrliche Infrastruktur (Bewältigung der Verkehrsströme rund um die Olympiastätten und in der City) nicht erfüllt werden konnten.


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 49, 4. Dezember 2007, S. 8
Der Artikel- und Informationsdienst des
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Dezember 2007