Schattenblick →INFOPOOL →SPORT → FAKTEN

BERICHT/354: Sterne des Sports... 15 Finalisten im Porträt - 8 (DOSB)


DOSB Presse - Der Artikel- und Informationsdienst
des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

"Sterne des Sports" 2006: die 15 Finalisten im Porträt (8)

Heute: CVJM Wolfsburg aus Niedersachsen


Am 29. Januar 2007 wurden in Berlin die Finalisten der "Sterne des Sports" 2006 geehrt. In den kommenden Wochen stellen wir jeweils einen Finalteilnehmer mit seinem eingereichten Projekt vor, heute den CVJM Wolfsburg aus Niedersachsen. "Sterne des Sports" ist eine Initiative des Deutschen Olympischen Sportbundes und der Volksbanken Raiffeisenbanken unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Horst Köhler.


Sport in der Justizvollzugsanstalt - nachhaltige Erlebnisse für Häftlinge

Der CVJM Wolfsburg veranstaltet mehrmals im Jahr Tischtennis- und Volleyballturniere. Das besondere daran: Die Turniere werden in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Wolfenbüttel ausgetragen. Ziel ist es, den Einsitzenden den Kontakt mit Auswärtigen zu ermöglichen. Aber auch die Jugendlichen des Vereins profitieren von diesen Begegnungen. Ihnen wird ein realistischer Blick in den "Knastalltag" ermöglicht, der sie in Zukunft davon abhalten soll, straffällig zu werden.

Viermal im Jahr fährt der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) Wolfsburg in die JVA Wolfenbüttel, um Tischtennis oder Volleyball zu spielen. "Viele Jugendliche sind zunächst sprachlos, wenn sie das erste Mal ein Gefängnis von innen sehen. Die großen Schlüssel, die dicken Türen aus Eisen und die Gitter sind sehr einprägsam", weiß Manfred Wille vom CVJM Wolfsburg zu berichten. Auch der Gang zur Toilette ist nur in Begleitung durch eine Vielzahl verschlossener Türen möglich. Manfred Wille organisiert schon seit mehr als 30 Jahren Begegnungen mit Gefängnisinsassen. "Wir nehmen auch straffällig gewordene Jugendliche mit nach Wolfenbüttel und hoffen, sie auf diese Weise von künftigen Straftaten abhalten zu können", so Wille. Nach dem gemeinsamen Sport wird die Kaffee-Tafel gedeckt, und zwanglose Unterhaltungen werden möglich. "Die Häftlinge werden von uns bewusst nicht ausgefragt, viele erzählen aber freiwillig ihre Lebensgeschichte", sagt Wille, "wobei sicherlich nicht immer die Wahrheit gesagt wird". In jedem Fall wird schnell deutlich, wie leicht man in einen Kreislauf von Straftaten geraten kann, aus dem man nicht mehr herauskommt.


*


Quelle:
DOSB-Presse Nr. 13 vom 27. März 2007, DOKUMENTATION X, Seite 45
Der Artikel- und Informationsdienst des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
Herausgeber: Deutscher Olympischer Sportbund
Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt/M.,
Tel. 069/67 00-254, 069/67 00-228, Fax 069/670 23 17
E-Mail: presse@dosb.de
Internet: http://www.dosb.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. April 2007