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MELDUNG/1346: Chavez hat sich die Kritik zu Herzen genommen (SB)




Brian Vera unterliegt bei der Revanche klar nach Punkten

Im vergangenen Herbst hatte sich Julio Cesar Chavez jun. in einem Kampf des Supermittelgewichts nur höchst umstritten nach Punkten gegen den US-Amerikaner Brian Vera durchgesetzt. Bei der Revanche in San Antonio trat der frühere WBC-Weltmeister im Mittelgewicht nun in wesentlich besserer körperlicher Verfassung an und behielt diesmal klar die Oberhand. Während der Mexikaner damit seine Bilanz auf 48 Siege, eine Niederlage und ein Unentschieden verbessert hat, stehen für Vera nun 23 gewonnene und acht verlorene Auftritte zu Buche.

Daß Chavez dieses Mal nicht mit Gewichtsproblemen zu kämpfen hatte, zeigte sich von Beginn an. Er boxte mit hoher Schlagfrequenz und dominierte die erste Runde, worauf der Amerikaner im zweiten Durchgang zunächst die bessere Figur machte, bis sich Chavez kurz vor der Pause erneut in Szene setzen konnte. Der Mexikaner kam in der folgenden Runde mit zwei schweren Rechten durch, die sein Gegner jedoch unbeeindruckt wegsteckte.

Chavez, der einen körperlich starken Eindruck machte, schwächte seinen Gegner im vierten und fünften Durchgang mit zahlreichen Körpertreffern und marschierte ihn regelrecht nieder. In der sechsten Runde brachte Vera im Infight mehrfach Uppercuts durch, die den Mexikaner jedoch nicht aus dem Konzept brachten. In einer turbulenten siebten Runde landete Chavez wieder einige schwere Treffer, doch Vera stellte nach wie vor enorme Nehmerqualitäten unter Beweis.

Unterdessen fiel der Texaner auf den Punktzetteln zurück, zumal er im achten Durchgang mit einem Punktabzug bestraft wurde, nachdem er Chavez heruntergedrückt hatte. In der folgenden Runde konnte Vera im Schlagabtausch zwar punkten, doch blieben seine Schläge ohne ersichtliche Wirkung. Der Mexikaner drängte in der zehnten und elften Runde auf eine vorzeitige Entscheidung, aber sein Gegner hielt nach wie vor unerschütterlich stand. Im letzten Durchgang leistete sich Chavez einige überhebliche Gesten, indem er im Ring herumtänzelte und den Gegner ins Leere laufen ließ. Am Ende sprang ein recht deutlicher Punktsieg für den früheren Weltmeister heraus (114:113, 117:110, 117:110), der sich für seinen schwachen Auftritt im ersten Kampf gegen Vera rehabilitieren konnte.

Wie Chavez im Interview mit dem Sender HBO berichtete, habe er sich diesmal darauf vorbereitet, Runde für Runde zu gewinnen. Das geforderte Gewicht zu bringen, habe ihm keine Probleme bereitet. Er habe sich jedoch in der zehnten Runde an der Hand verletzt und den Gegner daher in der Folge auf Distanz gehalten. Sollte sich Sergio Martinez gegen Miguel Cotto durchsetzen, solle er ihm eine Revanche gewähren, so Chavez. Ein sehr interessanter Gegner sei aber auch Gennadi Golowkin, gegen den er in seinem nächsten Kampf gerne antreten würde, nimmt der Mexikaner die beiden anerkannt stärksten Akteure im Mittelgewicht ins Visier. [1]

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Terence Crawford nimmt Ricky Burns in Glasgow den Gürtel ab

Vor heimischem Publikum in Glasgow wurde Ricky Burns als WBO-Champion im Leichtgewicht von seinem Pflichtherausforderer Terence Crawford entthront. Der US-Amerikaner setzte sich einstimmig nach Punkten durch (116:112, 117:111, 116:112) und ist nun in 23 Kämpfen ungeschlagen. Für Burns stehen 36 Siege, drei Niederlagen sowie ein Unentschieden zu Buche.

Da Crawford von Beginn an immer wieder die Auslage wechselte, hatte der Lokalmatador beträchtliche Mühe, mit seinem Jab zum Zuge zu kommen. Als der Amerikaner im zweiten Durchgang recht wenig unternahm, ergriff Burns die Initiative, doch konnte in der Folge keiner der beiden Boxer nennenswerte Treffer ins Ziel bringen. Von der vierten Runde an übernahm der Herausforderer mehr und mehr die Kontrolle und brachte den Titelverteidiger erstmals in Schwierigkeiten. Burns verschanzte sich hinter einer Doppeldeckung und überließ dem Amerikaner das Feld, der dadurch freie Hand hatte, auch Körpertreffer anzubringen.

Nachdem der Schotte in der neunten und elften Runde eine etwas bessere Figur gemacht hatte, geriet er im letzten Durchgang noch einmal in Schwierigkeiten, doch lag zu keiner Zeit ein Niederschlag in der Luft. Am verdienten Punktsieg Crawfords gab es nichts zu rütteln, worauf der 26jährige seiner Freude mit den Worten Ausdruck verlieh, es habe seit über 100 Jahren keinen Champion mehr aus Nebraska gegeben.

Ricky Burns mußte einräumen, daß ihm der Amerikaner mit seinem ständigen Wechsel der Auslage große Probleme bereitet habe. Es sei ihm nicht gelungen, die passende Distanz für seine Schläge zu finden. Crawford sei an diesem Abend der bessere von beiden gewesen. Sein Promoter Eddie Hearn verwies auf den großen Rückhalt seitens des schottischen Publikums und zeigte sich zuversichtlich, daß Burns noch viele bedeutende Kämpfe vor sich habe. Ricky sei ein großartiger Boxer, der nach diesem Rückschlag bald wieder auf die Füße kommen werde. Da die anderen Weltmeister derzeit nach passenden Gegnern suchten, könne man sie nach Glasgow holen. [2]


Fußnoten:

[1] http://www.boxen-heute.de/artikel/5542-deutliche-steigerungchavez-gewinnt-rueckkampf-gegen-vera-klar-nach-punkten.html

[2] http://www.boxen-heute.de/artikel/5540-crawford-holt-wbo-titel-in-glasgowklarer-punktsieg-gegen-burns.html

3. März 2014