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Vorschau auf ausgewählte Profikämpfe der kommenden Wochen



7. Dezember: Felix Sturm gegen Darren Barker

Die Titelverteidigung des IBF-Weltmeisters Darren Barker gegen seinen Pflichtherausforderer Felix Sturm findet in der Stuttgarter Porsche Arena statt. Nach ausgiebigen Verhandlungen war es dem Team des 34jährigen Kölner Mittelgewichtlers gelungen, den drei Jahre jüngeren Briten nach Deutschland zu holen, so daß eine Versteigerung des Kampfs abgewendet werden konnte. Da Sturms Vertrag mit dem Münchner Privatsender Sat.1 keine Auftritte im Ausland vorsieht, wäre eine Reise nach England mit einem beträchtlichen finanziellen Ausfall für den Herausforderer verbunden gewesen. Allerdings kann man davon ausgehen, daß Sturm tief in die Tasche greifen mußte, um den Weltmeister zum Verzicht auf sein Heimrecht zu bewegen und nach Stuttgart zu holen.

Der von Fritz Sdunek trainierte Felix Sturm will zum vierten Mal in seiner Karriere Weltmeister werden. Dieses Kunststück ist vor ihm noch keinem deutschen Boxer gelungen. Bei seinem letzten Auftritt im Ring am 6. Juli ließ Sturm seine Kritiker mit einem klaren Sieg über den bis dahin ungeschlagenen Predrag Radosevic in der Dortmunder Westfalenhalle verstummen. Da es sich um einen Ausscheidungskampf der IBF handelte, wurde der Sieger neuer Pflichtherausforderer des Weltmeisters.

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7. Dezember: Susianna Kentikian gegen Simona Galassi

Im Vorprogramm des Titelkampfs zwischen Darren Barker und Felix Sturm steigt Susianna Kentikian in den Ring, die es im Fliegengewicht mit Simona Galassi zu tun bekommt. Die Durststrecke der Hamburgerin endete am 6. Juli in Dortmund, als sie erfolgreich Revanche an Carina Moreno nahm. Der 31jährigen US-Amerikanerin verdankte sie eine ihrer beiden Niederlagen, wobei ihr Moreno bei ihrem ersten Aufeinandertreffen im Dezember 2012 den Titel abgenommen hatte. In Stuttgart steigt Kentikian als amtierende Weltmeisterin der WBA in den Ring und ist fest entschlossen, den Zuschauern einen faszinierenden Auftritt zu bieten und den Gürtel wieder mit nach Hause zu nehmen. Während sie 31 Kämpfe gewonnen und zwei verloren hat, stehen für ihre 41jährige Gegnerin 19 Siege, zwei Niederlagen und ein Unentschieden zu Buche.

Simona Galassi war von 2008 bis 2011 WBC-Weltmeisterin im Fliegengewicht und hielt von 2011 bis 2012 auch noch den IBF-Titel eine Gewichtsklasse darüber. Nun hofft die erfahrene Italienerin, zum dritten Mal in ihrer Karriere den Ring mit einem neugewonnenen Gürtel verlassen zu können. Susianna Kentikian zollt ihrer Gegnerin Respekt, die in ihrer Laufbahn viel erreicht habe. Sie sei eine großartige Kämpferin, hochgewachsen und boxe in der Rechtsauslage. Leicht werde dieser Kampf mit Sicherheit nicht, doch am Ende solle die Italienerin mit leeren Händen dastehen.

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7. Dezember: Guillermo Rigondeaux gegen Joseph Agbeko

Der gebürtige Kubaner Guillermo Rigondeaux verteidigt die Titel der Verbände WBA und WBO im Superbantamgewicht in Atlantic City gegen Joseph Agbeko. Während der Champion in zwölf Profikämpfen ungeschlagen ist, stehen für den früheren Weltmeister im Bantamgewicht 29 Siege und vier Niederlagen zu Buche. Nach seinem eindrucksvollen Triumpf über den Philippiner Nonito Donaire, den der Sender HBO zum kommenden Superstar aufgebaut hatte, fiel es Rigondeaux geraume Zeit schwer, einen Gegner zu finden. Sein Manager Gary Hyde zeigte sich erfreut, daß sich Agbeko entschlossen habe, gegen die Nummer eins im Superbantamgewicht anzutreten.

Wenngleich HBO der Sieg Rigondeauxs gegen Donaire überhaupt nicht ins Konzept paßte, bleibt der Sender am Ball und überträgt den Kampf. Agbeko konnte sich nach zwei Niederlagen gegen den aufstrebenden US-Amerikaner Abner Mares, deren erste umstritten war, zuletzt den vakanten Titel des kleinen Verbands IBO im Bantamgewicht sichern.

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14. Dezember: Jürgen Brähmer gegen Marcus Oliveira

Der Kampf um den regulären Titel der WBA im Halbschwergewicht zwischen Jürgen Brähmer und dem US-Amerikaner Marcus Oliveira geht im Jahnsportforum Neubrandenburg über die Bühne. Dort kann der 35jährige Schweriner, der bei Sauerland Event unter Vertrag steht und von 2009 bis 2011 WBO-Weltmeister in dieser Gewichtsklasse war, mit rückhaltloser Unterstützung des Publikums rechnen. Für Brähmer, der in der Rangliste der WBA an dritter Stelle geführt wird, stehen 41 Siege und zwei Niederlagen zu Buche. Der Europameister setzte sich zuletzt am 24. August in Schwerin gegen Stefano Abatangelo aus Italien durch.

Marcus Oliveira hat 25 Kämpfe gewonnen und einen unentschieden beendet. Der 34 Jahre alte US-Amerikaner ist die aktuelle Nummer zwei der WBA-Rangliste und steht bei Don King unter Vertrag. Wie der 82jährige Promoter angekündigt hat, werde er nach Deutschland reisen, um seinem Boxer in Neubrandenburg die Daumen zu drücken. Bei seinem letzten Auftritt feierte der Halbschwergewichtler aus Kansas einen vorzeitigen Sieg über den bis dahin ungeschlagenen Ryan Coyne.

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14. Dezember: Jack Culcay gegen Dieudonne Belinga

Jack Culcay verteidigt in Neubrandenburg den Intercontinental-Titel der WBA im Halbmittelgewicht gegen den Franzosen Dieudonne Belinga. Während für Culcay 15 Siege und eine Niederlage zu Buche stehen, hat sein Gegner bislang elf Kämpfe gewonnen und drei verloren. Der 28jährige Amateurweltmeister von 2009 aus dem Sauerland-Boxstall wird nicht mehr von Fritz Sdunek trainiert, der sich nach den Worten von Culcays Manager Moritz Klatten zuletzt aufgrund anderer Verpflichtungen nicht mehr genügend auf Jack konzentrieren konnte. Daher habe man sich im beiderseitigen Einvernehmen getrennt.

Neuer Trainer ist der Brite Gary Logan, der früher selbst Profiboxer war und derzeit als Assistent Adam Booths im "Hayemaker"-Gym arbeitet. Nach Angaben Klattens hat Logan schon so namhafte Boxer wie George Groves und David Haye betreut. Daher gehe man davon aus, daß mit seiner Hilfe eine Weiterentwicklung möglich sei. Auch Culcay selbst ist davon überzeugt, daß Logan der richtige Mann für ihn ist. Er ähnle Fritz Sdunek in vielen Bereichen, mache jedoch auch einiges vollkommen anders. Er glaube, unter der Regie seines neuen Trainers noch stärker zu werden.

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14. Dezember: Amir Mansour gegen Kelvin Price

Die Probleme des US-amerikanischen Schwergewichtlers Amir Mansour, namhafte Gegner vor die Fäuste zu bekommen, scheinen der Vergangenheit anzugehören. Wenngleich seine Zusammenarbeit mit dem Promoter Joe Hand erst vor kurzem besiegelt wurde, trägt sie bereits erste Früchte. Der in 19 Profikämpfen ungeschlagene Mansour, den der Verband IBF an Nummer 15 seiner Rangliste führt, trifft auf Kelvin Price und ist dabei erstmals auf dem relativ großen Sender NBC Sports zu sehen.

Der 38jährige Price ist 2,01 m groß und überragt seinen Gegner beinahe um Haupteslänge. Wenngleich er bislang erst 14 Kämpfe gewonnen und einen verloren hat, machte er doch im vergangenen Jahr bei seiner Niederlage gegen Deontay Wilder anfangs eine gute Figur, bis er sich in der dritten Runde geschlagen geben mußte. Im Mai 2013 meldete er sich mit einem einstimmigen Punktsieg gegen den britischen Veteranen Danny Williams erfolgreich im Ring zurück.

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14. Dezember: Brian Minto gegen Shane Cameron

Der US-amerikanische Schwergewichtler Brian Minto tritt nur eine Woche nach seiner Teilnahme am Londoner Prizefighter-Turnier in Neuseeland gegen Shane Cameron an. Während Minto in diesem Jahr bereits dreimal im Ring gestanden hat, liegt Camerons letzter Kampf gegen Danny Green, der im Cruisergewicht stattfand, inzwischen über ein Jahr zurück. Daher ist der 38jährige Minto, für den 38 Siege und sieben Niederlagen zu Buche stehen, keineswegs Außenseiter in diesem Duell mit dem zwei Jahre jüngeren Lokalmatador, der 29 Auftritte gewonnen und drei verloren hat. Auf dem Spiel steht der vakante WBO-Oriental-Titel, der den Sieger in die Top 15 des Verbandes bringen könnte.

Wie Minto auf der offiziellen Pressekonferenz erklärte, sei seine eigene Aktivität im laufenden Jahr ein klarer Vorteil für ihn. Wenn man so lange nicht mehr im Ring gestanden habe, stellten sich eine Menge Fragen, die nicht leicht zu beantworten seien. Auch sein Trainer Kevin Barry gab sich erstaunt, daß Cameron für sein Comeback einen derart schweren Kampf gewählt habe. Dem hielt dessen Manager Ken Reinsfield entgegen, daß sein Boxer das Training nie unterbrochen habe. Daher sei er stets in Form und zu stark für den Amerikaner. Auch Cameron selbst unterstrich, daß er in bester Verfassung sei und im Schwergewicht etwas bewegen werde. Brian Minto könne sich also auf einiges gefaßt machen.

2. Dezember 2013