Schattenblick →INFOPOOL →SPORT → BOXEN

MELDUNG/1203: Von Oldenburg nach Atlantic City - Langer Boxabend bei der ARD (SB)




Auf Abrahams Zwischenstation folgt Murats Gipfelsturm

Am 26. Oktober schlägt endlich Karo Murats große Stunde, wenn er in der Boardwalk Hall von Atlantic City auf den legendären Bernard Hopkins trifft. Der bereits 48 Jahre alte IBF-Weltmeister im Halbschwergewicht steigt jedoch als klarer Favorit in den Ring, so daß ein Sieg des Berliners einer Sensation gleichkäme. Murat hat lange Jahre auf diese Chance gewartet, die in jüngerer Zeit neue Widrigkeiten zunichte zu machen drohten. Ursprünglich sollte die Titelverteidigung gegen den Pflichtherausforderer bereits am 13. Juli in New York über die Bühne gehen. Da der Berliner jedoch zunächst kein Arbeitsvisum für die Vereinigen Staaten erhalten hatte, mußte diese Veranstaltung abgesagt werden. Als man bereits fürchtete, Hopkins werde andere Optionen vorziehen, erhielt der von Ulli Wegner trainierte Herausforderer doch noch die Erlaubnis zur Einreise in die USA, worauf der Weltmeister einwilligte, den Kampf Ende Oktober nachzuholen.

Die ARD als Fernsehpartner des Promoters Sauerland Event überträgt den Kampf für das deutsche Publikum und verbindet die Ausstrahlung zu später Stunde mit einer vorangehenden Veranstaltung in Oldenburg, bei der Arthur Abraham als Hauptkämpfer in den Ring steigt. Dieser Auftritt soll den ehemaligen Weltmeister in zwei Gewichtsklassen auf den dritten Kampf gegen Robert Stieglitz vorbereiten, der für Dezember oder Januar geplant ist. Abraham hatte im vergangenen Jahr das erste Duell in Berlin gewonnen und Stieglitz als WBO-Weltmeister im Supermittelgewicht entthront. Dieser holte sich jedoch den Gürtel bei der Revanche im März zurück. Der Verband ernannte auf seinem Konvent Ende August in Budapest Abraham zum Pflichtherausforderer, so daß es zu einem dritten Kräftemessen der Kontrahenten kommt.

Trainer Ulli Wegner begrüßt die Gelegenheit, seinen Schützling vor einem erneuten Titelkampf noch einmal in den Ring zu schicken, damit die Pause nicht zu lang wird. Er habe Arthur einen Trainingsplan auf eine Reise nach Italien mitgegeben, und Anfang der Woche sei man in Berlin in die intensive Vorbereitung eingestiegen. Neben Abraham werden in Oldenburg auch noch Jack Culcay und Denis Boitsow zu sehen sein. Im Anschluß an diese Übertragung schaltet die ARD nach Atlantic City um, wo Karo Murat Weltmeister zu werden hofft.[1]

*

Huck holt den Kampf gegen Arslan Ende Januar nach

Marco Huck mußte die für den 14. September in Stuttgart geplante Revanche mit Firat Arslan wegen einer Trainingsverletzung kurzfristig absagen. Inzwischen steht fest, daß die zwölfte Titelverteidigung des WBO-Weltmeisters im Cruisergewicht am 25. Januar am selben Austragungsort nachgeholt werden soll. Der Geschäftsführer von Sauerland-Event, Chris Meyer, hat Ort und Termin offiziell bestätigt wie auch mitgeteilt, daß die bereits erworbenen Eintrittskarten ihre Gültigkeit behalten.

Arslan, der im Januar bereits 43 Jahre alt sein wird, zerstreut mögliche Bedenken, er könnte dann nicht mehr in der besten Verfassung und daher eine leichte Beute für den Titelverteidiger sein. Er brenne nach wie vor auf die Revanche und verspreche, in der Vorbereitung alles zu geben und zu Jahresbeginn wieder in erstklassiger Form anzutreten. Marco erwarte daher ein ganz schwerer Kampf. Diese Ankündigung ist sicher nicht aus der Luft gegriffen, da sich Arslan in der Vergangenheit stets durch eine bemerkenswert gute Kondition und unverwüstliche Angriffslust ausgezeichnet hat.

Das bekam auch Marco Huck bei ihrem ersten Duell im November letzten Jahres zu spüren, der damals größte Mühe hatte, sich nach zwölf hart umkämpften Runden als Punktsieger durchzusetzen. Die rund 7.000 Zuschauer im westfälischen Halle quittierten das Urteil mit einem gellenden Pfeifkonzert, da sie in dem Herausforderer den aktiveren Boxer gesehen hatten und wie Arslan selbst mit Unverständnis und Enttäuschung auf die Wertung reagierten. Im Gerry Weber Stadion hatte der Herausforderer von Beginn an Druck gemacht und dem Titelverteidiger schwer zugesetzt, der phasenweise regelrecht ratlos wirkte. Erst ab der siebten Runde machte der Weltmeister eine bessere Figur, wobei er dennoch von Glück reden konnte, daß die zahlreichen Treffer des Herausforderers keine nachhaltige Wirkung bei ihm hinterließen. Gegen Ende des Kampfs kam Huck endlich mit etlichen spektakulären Serien durch, die seinen Gegner jedoch nicht zu beeindrucken schienen, der bis zum Schlußgong unermüdlich mithielt.

Huck vertraut nun auf die ärztliche Prognose, der zufolge er rechtzeitig wieder fit sein wird. Dem Kampf Ende Januar stehe nichts mehr im Wege, und wie er schon vor der Verletzung in ausgezeichneter Verfassung gewesen sei, werde man auch zum neuen Termin einen Champion im Bestform erleben.[2]

Fußnoten:

[1] http://www.boxen.de/news/abraham-am-26-oktober-hauptkaempfer-in-oldenburg-28957

[2] http://www.boxen.de/news/huck-vs-arslan-ii-am-25-januar-in-stuttgart-28939

17. September 2013