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MELDUNG/606: Miguel Cotto trennt sich von Trainer Emanuel Steward (SB)



Cotto arbeitet künftig mit dem Kubaner Pedro Luis Diaz zusammen

Wenn Miguel Cotto am 3. Dezember zur Revanche mit Antonio Margarito in den Ring steigt, wird Trainer Emanuel Steward nicht in seiner Ecke stehen. Nach der Niederlage gegen den Philippiner Manny Pacquiao, der seit mehreren Jahren als weltbester Boxer aller Gewichtsklassen eingeschätzt wird, hatte Cotto den renommierten Trainer engagiert. Steward hat vielen seiner Schützlinge zur Weltmeisterschaft verholfen und gilt insbesondere in Problemfällen als Experte, wenn nach Rückschlägen auf dem Karriereweg ein Neuaufbau in Angriff genommen werden soll. So hat er unter anderem Lennox Lewis und Wladimir Klitschko nach herben Niederlagen auf die Erfolgsspur geleitet und sie zu den führenden Champions ihrer Ära geformt. Auch im Falle Cottos war Emanuel Steward erfolgreich, begleitete er den Halbmittelgewichtler doch auf dem Weg zur WBA-Weltmeisterschaft und einer gelungenen Verteidigung dieses Titels.

Künftig arbeitet Miguel Cotto mit dem Kubaner Pedro Luis Diaz zusammen, der auch den Schwergewichtler Odlanier Solis aus dem Arena-Boxstall betreut. Diaz gehörte einst zu den erfolgreichsten kubanischen Trainern im Amateurbereich und hat sich auch im Profilager einen Namen gemacht. Wie Cotto berichtete, habe er Diaz bereits in seiner Amateurzeit kennengelernt und bei internationalen Turnieren Zeit mit ihm verbracht. Er sei sofort von dem hervorragenden technischen Verständnis dieses Trainers und dessen Wissen über die Konditionsarbeit begeistert gewesen. Gemeinsam mit seinem eigenen Konditionstrainer sei Diaz genau der Richtige, um sein volles Potential zur Entfaltung zu bringen und ihn am 3. Dezember zum Sieg über Margarito zu führen.

Emanuel Steward, der nach Chad Dawson binnen weniger Wochen einen weiteren renommierten Boxer gehenlassen muß, sieht in dieser Koinzidenz keinen Trend, über den er sich Sorgen machen müßte. Dieser Gedanke sei ihm natürlich in den Sinn gekommen, räumt der Trainer ein. Es handle sich jedoch um jeweils individuelle Fälle. Dawson wollte in der Nähe seines Heimatorts bleiben, worauf er keine Rücksicht nehmen konnte. Cotto legte Wert darauf, schon jetzt mit der Vorbereitung zu beginnen und länger als die sonst üblichen fünf bis sechs Wochen mit seinem Trainer zusammenzuarbeiten. Steward, der zu den gefragtesten Experten der Branche gehört, muß gerade deswegen mit seiner Zeit haushalten und individuellen Sonderwünschen eine Absage erteilen.


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Amir Khan kündigt Wechsel ins Weltergewicht an

Amir Khan kündigt seinen Wechsel ins Weltergewicht an. Der Weltmeister der Verbände WBA und IBF im Halbweltergewicht aus Nordengland wird seine Titel am 10. Dezember gegen den US-Amerikaner Lamont Peterson verteidigen und möglicherweise schon Anfang 2012 ins höhere Limit aufsteigen. Wie der 24jährige Brite, der 26 Kämpfe gewonnen und einen verloren hat, zur Begründung anführt, finde er in seiner angestammten Gewichtsklasse keine angemessenen Gegner mehr.

Wie Khan berichtet, habe man dem Mexikaner Erik Morales einen Kampf vorgeschlagen, doch eine Ablehnung erhalten. Auch Timothy Bradley, der die Gürtel der Verbände WBC und WBO in seinem Besitz hat, habe das Angebot eines Vereinigungskampfs ausgeschlagen, und das bereits zum zweiten Mal. In beiden Fällen hätten die Gegner mehr verdient, als je zuvor in ihrer Karriere. Selbst lukrative Vorschläge reichten demnach nicht aus, namhafte Konkurrenten zu überzeugen. Da er frustriert sei und im Halbweltergewicht keine attraktiven Kämpfe mehr bekomme, habe er sich zum Wechsel ins Weltergewicht entschlossen, so Amir Khan.

In seiner Aufzählung fehlt allerdings der Name Marcos Maidana. Der Argentinier, der beim Hamburger Universum-Boxstall unter Vertrag steht und in den USA in Zusammenarbeit mit den Golden Boy Promotions vermarktet wird, hatte dem Briten im Dezember 2010 in Las Vegas einen hochklassigen Kampf geboten, den Khan nur mit Mühe gewann. Zwar konnte der Champion damals seine technischen Qualitäten ausspielen, doch brachte ihn der Herausforderer mit seiner Schlagwirkung insbesondere gegen Ende des Kampfs in beträchtliche Schwierigkeiten. Maidana ist derzeit als regulärer WBA-Champion nach wie vor Pflichtherausforderer des Superchampions Amir Khan, der offenbar keine Neigung verspürt, sich dieser Gefahr noch einmal auszusetzen.

8. Oktober 2011