Schattenblick →INFOPOOL →SPORT → BOXEN

MELDUNG/070: Cruisergewicht für Marco Huck nur Durchgangsstation (SB)



Weltmeister kündigt Aufstieg ins Schwergewicht an

Weltmeister Marco Huck, der seinen WBO-Titel im Cruisergewicht heute abend in der Berliner Max-Schmeling-Halle gegen den US-Amerikaner Adam Richards verteidigt, betrachtet diesen Auftritt nur als Zwischenstation auf seinem Weg ins Schwergewicht. In ein bis zwei Jahren sehe er sich in der höchsten Gewichtsklasse, sagte Huck dem Internetportal "spox.com" und kündigte für diese Zeit bereits große Taten an. Er werde sich den Briten David Haye vorknöpfen, der seinen Teamkollegen Nikolai Walujew besiegt hat. "Aber gegen mich würde er eine Überraschung erleben", sagte der Bielefelder und schickte umgehend eine Kampfansage an die Brüder Klitschko hinterher, die das Schwergewicht dominieren: "Warum nicht? Die müssen dann als nächstes dran glauben."

Herausforderer Adam Richards kündigt unterdessen einen außerordentlich spannenden Kampf an, in dem zwei Bullen aufeinandertreffen, die unaufhaltsam nach vorne stürmen. Auch Marco Huck will seinen Fans ein echtes Spektakel bieten und freut sich eigenen Angaben zufolge darauf, in Berlin als Weltmeister in den Ring zu steigen. Auf der Pressekonferenz hatten die Kontrahenten schon einmal Unbeugsamkeit demonstriert, einander zunächst unverwandt angestarrt und dann eine Rangelei begonnen, worauf sie von den Umstehenden getrennt werden mußten. Richards mache seinem Kampfnamen "Esel" wirklich alle Ehre, lästerte Huck. Der Amerikaner sehe nicht nur so aus, sondern verhalte sich auch entsprechend. Darauf entgegnete Richards nicht minder selbstbewußt, es werde angesichts des sehr ähnlichen, offensiven Kampfstils zu einem wahren Krieg im Ring kommen, aus dem er selbst als Sieger hergehen und den Gürtel mit nach Hause nehmen wolle.

Trainer Ulli Wegner warnt seinen Schützling bei dessen zweiter Titelverteidigung vor Leichtfertigkeit und ist überzeugt, daß Marco ein harter Kampf bevorsteht. Man habe in der Vorbereitung gut zusammengearbeitet und Verbesserungen erzielt. Sein Schützling müsse jedoch das Temperament zügeln und in die richtige Bahn lenken. Richards sei zwar ein gefährlicher Gegner, doch Marco werde seinen Titel erfolgreich verteidigen, sofern er sich nur an die taktische Linie halte.

Wegner hat an diesem Abend in der Max-Schmeling-Halle alle Hände voll zu tun, da er drei Cruisergewichtler bei ihren Auftritten betreut. Neben Weltmeister Marco Huck steigen auch der IBF-Intercontinental Champion Yoan Pablo Hernandez und Alexander Frenkel in den Ring. Während der Kubaner auf Cesar David Crenz trifft, bekommt es Frenkel mit dem routinierten US-Amerikaner Michael Simms zu tun. Wie Wegner unterstreicht, mache es ihm große Freude, mit drei derart talentierten Boxern dieser Gewichtsklasse zu arbeiten, die alle eine große Zukunft vor sich hätten. Und davon abgesehen belebe Konkurrenz schließlich das Geschäft.

Abrunden wird das anspruchsvolle Abendprogramm der Schwergewichtler Alexander Powetkin, der sich als Pflichtherausforderer der IBF endlich mit Wladimir Klitschko messen will. Vorerst muß sich der 30jährige Russe jedoch mit Javier Mora begnügen, gegen den er natürlich weiter ungeschlagen bleiben und überdies ausprobieren möchte, was er in den zurückliegenden Wochen mit Trainer Teddy Atlas an Veränderungen geprobt hat. Mora sei ein weiterer guter Test für ihn, bei dem er zeigen könne, was er dazugelernt habe. Atlas bescheinigt seinem Schützling die angemessene Einstellung, um sich durchzusetzen. Er werde zuerst Mora aus dem Weg räumen und dann bereit sein, wann immer der Kampf gegen Klitschko kommt.

13. März 2010