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SPLITTER/352: Chris Eubanks eigenwilliger Protest gegen den Irakkrieg (SB)


Im eigenen Truck laut hupend durchs Regierungsviertel Whitehall


Der frühere Weltmeister Chris Eubank wurde in London festgenommen, nachdem er mit seinem langen schwarzen Lastwagen, der seinen Namen als Schriftzug trägt, immer wieder laut hupend durch die Whitehall gefahren war, um gegen die Entsendung von Prinz Harry in den Irak zu protestieren. Ein Transparent an der Rückseite des Fahrzeugs trug die Aufschrift: "Blair, schick unseren jungen Prinzen nicht in deinen katastrophalen illegalen Krieg, um ihn plausibel aussehen zu lassen!" Gekleidet in einen cremefarbenen Anzug und mit silberner Krawatte wurde Eubank wegen Störung der öffentlichen Ordnung in Gewahrsam genommen und zur Polizeiwache Charing Cross gebracht. Wie Scotland Yard bestätigte, habe man einen Mann unter den genannten Umständen in der Whitehall festgenommen.

Eubanks Anwalt Mel Goldberg teilte zunächst nur mit, daß ihm die Festnahme seines Klienten bekannt sei, deren nähere Umstände er aber noch nicht kenne. Chris Eubank, der in Hove, East Sussex, lebt, war in BBC News 24 in einem offenbar eskalierenden Wortwechsel mit Polizisten zu sehen, worauf er in ein Polizeifahrzeug verfrachtet wurde.

Der ehemalige Champion im Mittel- und Supermittelgewicht hat den Lkw- Führerschein und besitzt einen amerikanischen Peterbilt 379-Truck sowie den einzigen Hummer in Großbritannien. Nach Ende seiner Boxkarriere machte er sich als Exzentriker einen Namen, indem er beispielsweise in Jodhpurs, Reitstiefeln und Bowlerhut gekleidet mit einem Monokel im Auge in Erscheinung trat.

Im Jahr 2005 handelte er sich eine Anklage ein, als er einen Bierwagen ohne Zustimmung des Besitzers wegfuhr. Das Fahrzeug hatte die Straße versperrt, als Eubank seine Kinder nach Brighton zur Schule bringen wollte. Da sich der Fahrer weigerte, den Wagen ein Stück beiseitezufahren, griff Eubank kurzerhand zur Selbsthilfe. Der Vorwurf, er habe den Bierwagen entwendet, wurde schließlich fallengelassen, und das Verfahren endete mit einem Freispruch.

25. Februar 2007