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JUGEND/110: Die Zukunft der Kindererziehung wird paritätisch (idw)


Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. - 17.07.2019

Die Zukunft der Kindererziehung wird paritätisch - Mädchen wie Jungen wünschen sich Gleichberechtigung


Die Projekte Girls'Day und Boys'Day haben im Rahmen des bundesweiten Aktionstages 2019 eine Befragung von Jugendlichen durchgeführt. Befragt wurden 2.559 der teilnehmenden Mädchen und 1.394 Jungen vor und direkt nach dem Aktionstag.

Beachtenswert sind die Antworten der Jugendlichen zum Thema Familie und Beruf: Jeweils 90 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler möchten die Zeit, die sie mit ihren Kindern verbringen, paritätisch aufteilen. 80 Prozent der befragten Jungen möchten beim "Versorgen der Kinder" einen aktiven Part einnehmen.

"Dass Väter sich um die Erziehung, aber auch das Versorgen der Kinder kümmern, nimmt in unserer Gesellschaft zu - die nachfolgenden Generationen haben hierzu bereits ein neues Selbstverständnis und wollen als Eltern gleichberechtigt leben", sagt Romy Stühmeier, Projektleiterin vom Boys'Day - Jungen-Zukunftstag. "Das liegt auch an den Vorbildern in den Lebenswelten der jungen Menschen - jeder dritte Vater nimmt heute Elternzeit und reduziert seine Arbeitsstunden oder unterbricht seine Erwerbstätigkeit für einen bestimmten Zeitraum."

Kinder versorgen und arbeiten gehen sehen 92 Prozent der Mädchen als gleichberechtigte Aufgabe. Auch die Jungen sind mit 65 Prozent dieser Meinung.

Reparaturen durchführen: Tendenz weiter klassisch

Anders als bei der Kinderbetreuung verhält es sich dagegen mit anfallenden Reparaturarbeiten im Haushalt: Hier sehen sich noch immer die Jungen mit 74 Prozent in der alleinigen Verantwortung. Nur zwei Prozent der Mädchen weisen sich diese Aufgabe zu. Sie sehen sich mit 61 Prozent eher in der hilfestellenden Funktion, wenn diese benötigt wird.

"Mit dem Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag ermöglichen wir den jungen Frauen, Berufe und Studiengänge kennenzulernen, die sie sonst eher selten in Betracht ziehen. So vermitteln wir ihnen erste Kompetenzen in MINT und ein gutes Selbstwertgefühl und - das ist nicht nur für die berufliche Entwicklung wichtig, sondern wird sich auch ins Private auswirken", sagt Stühmeier. Das sich etwas bewegt, zeigen unter anderem die Zahlen in den Ingenieurwissenschaften. Im 1. Fachsemester 2017 lag der prozentuale Anteil der Studienanfängerinnen erstmalig bei über 25 Prozent.

Die Berufs- und Lebenswelt junger Menschen im Fokus

Die im Frühjahr 2019 veröffentlichte Evaluationsstudie "Girls'Day und Boys'Day - klischeefreie Berufsorientierung, die wirkt" zeigt ebenfalls eine sich wandelnde Einstellung bei Jungen und Mädchen hinsichtlich der Wichtigkeit der Work-Life-Balance. Für jeweils 64 Prozent der befragten Mädchen und Jungen lag eine gute Work-Life-Balance auf dem vierten Platz im Top-Five-Ranking. (siehe Grafik "Wichtige Punkte Berufswahl" unten im Download)

Für die Studie wurden mehr als 18.000 Mädchen und Jungen befragt. Damit ist sie eine der größten Studien zum Berufswahlverhalten junger Menschen in Deutschland.



Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution560

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V., 17.07.2019
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Juli 2019

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