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MELDUNG/186: Doch lieber Puppen statt Autos für ganz kleine Jungs (idw)


Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann - 19.12.2013

Doch lieber Puppen statt Autos für ganz kleine Jungs



Neue Forschungsergebnisse der University of Western Sydney zeigen, dass kleine Jungs Gegenstände mit Gesichtern lieber mögen als Maschinen, was die Theorie der angeborenen Vorliebe von Babys für "mädchenhafte" oder "Macho"-Spielzeuge in Frage stellt.

Forscher des MARCS Institut Babylab an der University of Western Sydney haben die Vorlieben von vier und fünf Monate alten Babys getestet, indem sie ihnen Bilder von männlichen und weiblichen Personen und Puppen sowie von Autos und Öfen gezeigt haben.

Die Forscher maßen dann, wie lange der Blick der Babys auf die jeweiligen Gegenstände gerichtet war und berechneten daraus die Vorlieben der Babys.

Die Studie, die im Journal of Experimental Child Psychology veröffentlicht wurde, kam zu dem Ergebnis, dass sich Jungs genau wie Mädchen im Babyalter lieber mit Puppen als mit Autos beschäftigen.

"So überraschend sich dies auch anhören mag, obwohl es eigentlich üblich ist, Puppen für Mädchen und Autos für Jungs zu kaufen, deuten die Studienergebnisse darauf hin, dass kleine Jungs eigentlich Puppen lieber mögen", sagt die Leiterin der Studie, Dr. Paola Escudero vom UWS MARCS Institut.

"Jeder kauft gerne Puppen für kleine Mädchen und Autos und Lkw für kleine Jungs, das ist einfach gang und gebe."

"Dies wird durch vorherige Studien unterstützt, denen zufolge 3-jährige Jungs lieber mit Transport- und Bauspielzeugen spielen, wohingegen Mädchen Puppen vorziehen."

"Mit der neusten Eye-Tracking-Technologie konnten wir jedoch feststellen, dass es diese geschlechtsspezifischen Unterschiede bei fünf Monate alten Babys noch nicht gibt. Das zeigt, dass diese Unterschiede das Ergebnis von physiologischen Veränderungen (z.B. des Hormonspiegels), kognitiver Entwicklung oder sozialem Druck sind."

Während Dr. Escuderos Forschung neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur natürlichen Verbindung von Jungs zu Puppen bringt, wird die Debatte darüber, was die geschlechtsspezifischen Veränderungen bei älteren Kindern auslöst, weiterhin heiß geführt.

Es bedarf weiterer Forschung, um die Lücke zwischen fünf Monaten und drei Jahren zu schließen und festzustellen, ob es der Einfluss von Natur oder Umwelt ist, der das Interesse kleiner Jungs an Spielzeugautos, Lkw und anderen stereotypisch männlichen Spielzeugen weckt, meint Dr. Escudero.


Das Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund ist das gemeinnützige Studierendensekretariat aller australischen und neuseeländischen Universitäten in Europa, zuständig für Wissens- und Forschungstransfer, Forschungsförderung sowie Studenten- und Wissenschaftleraustausch und für die Betreuung von Studierenden und Schülern, die ein Studium Down Under vorbereiten.

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Quelle:
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Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann,
Sabine Ranke-Heinemann, 19.12.2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Dezember 2013